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Bildquelle: Harleypaul on Tour [], (Bild bearbeitet)
Derby-Zeit in der Hauptstadt: Am Samstag steigt das mit Spannung erwartete Stadtduell zwischen dem 1. FC Union Berlin und Hertha BSC. In der Partie des 12. Spieltags der Bundesliga geht es für die Rivalen nicht nur um drei wichtige Punkte. Auch die Vorherrschaft in der Stadt steht auf dem Spiel. In unserer 1. FC Union Berlin Hertha BSC Vorschau gibt es alle wichtigen Infos zum Derby.
Es ist angerichtet: Ost gegen West, Rot gegen Blau, 1. FC Union Berlin gegen Hertha BSC! Das brisante Berlin-Derby verspricht Spannung und Brisanz und ist nicht umsonst das Topspiel der Spielrunde und wird am Samstag (20. November) entsprechend um 18.30 Uhr im Stadion An der Alten Försterei angepfiffen.
In der Tabelle rangieren die seit drei Spielen sieglosen Eisernen mit 17 Punkten auf einem ordentlichen 8. Platz und somit deutlich über der Alten Dame. Hertha BSC dümpelt dagegen mit zwölf Zählern als 13. in unteren Tabellengefilden herum. Damit ist auch klar: Der 1. FC Union wird nach dem direkten Duell weiterhin vor den Blau-Weißen liegen.
Ein klarer Favorit ist bei Union Berlin vs. Hertha BSC nicht auszumachen. So sieht es auch FCU-Trainer Urs Fischer, der „ein enges Spiel“ erwartet, „was durch Kleinigkeiten entschieden werden kann.“ Etwas forschere Töne kommen aus dem Lager der Charlottenburger. „Ich erwarte erstmal ein Kampfspiel“, prognostizierte Hertha-Coach Pal Dardai und schob hinterher: „Wenn wir einen guten Tag haben, machen wir ein richtig geiles Spiel - und dann wird es gut aussehen.“
Drüben im Olympiastadion hat sich Stimmung merklich gebessert. Denn nach dem desaströsen Liga-Horrorstart mit drei Pleiten und 2:10 Toren konnte Hertha BSC seine Talfahrt stoppen und besser in die Spur finden. Die Dardai-Elf verlor nur eins der letzten fünf Pflichtspiele. In der Bundesliga gab es nach Siegen bei Eintracht Frankfurt (2:1) und gegen Borussia Mönchengladbach (1:0) aus den letzten beiden Spielen aber auch nur einen Punkt.
In Hoffenheim musste sich Hertha BSC mit 0:2 geschlagen geben, ehe man im schweren Heimspiel gegen Bayer Leverkusen erst in der Schlussminute den 1:1-Ausgleichstreffer schlucken musste. Übrigens durch Ex-Unioner Robert Andrich.
Insgesamt ist der Hertha aber ein Aufwärtstrend zuzuschreiben. „Die Hertha hat sich gefangen, sie wirken stabil“, erklärte Fischer treffend. Und auswärts haben die Blau-Weißen in sechs Spielen immerhin auch schon zwei Dreier eingefahren (4 Niederlagen) und somit die Hälfte ihrer Saisonsiege auf fremden Geläuf geholt.
Dennoch: Angst und Bange muss dem 1. FC Union vor dem „Möchtegern-Big-City-Klub“ keinesfalls sein. Zum einen ist Hertha BSC defensiv anfällig. Die Dardai-Truppe spielte erst einmal zu Null und ist nach dem trostlosen Schlusslicht Greuther Fürth mit 24 Gegentoren die Schießbude der Liga. Und offensiv verbreitet die Alte Dame auch wenig Schrecken. Die West-Berliner gaben ligaweit die wenigsten Torschüsse ab (110), haben erst zwölf Tore erzielt, wobei kein Spieler mehr als zweimal traf!
Die Form vom 1. FC Union in den letzten Wochen war indes ausbaufähig. Nur eins der vergangenen sechs Pflichtspiele wurde bei vier Niederlagen (1 Unentschieden) erfolgreich gestaltet. Im DFB-Pokal mühten sich die Eisernen Ende Oktober beim Drittligisten Waldhof Mannheim weiter (3:1 n.V.). Ansonsten gab es in der Conference League einen Pleiten-Doppelpack gegen Feyenoord Rotterdam (1:3, 1:2). Und in der Bundesliga wartet die Fischer-Elf seit drei Runden auf einen Sieg. Doch es lohnt sich ein genauer Blick.
Denn auswärts verspielte Union Berlin erst beim VfB Stuttgart (1:1) und zuletzt vor der Länderspielpause beim 1. FC Köln (2:2) einen möglichen Sieg und kassierte jeweils kurz vor Schluss den Ausgleich. Zwischenzeitlich gab es gegen Branchenprimus FC Bayern eine deutliche 2:5-Packung im eigenen Stadion, wobei sich die Eisernen auch hier teuer verkauften. Übrigens die zweite Heimniederlage aus den letzten 27 Ligaspielen im Stadion An der Alten Försterei.
Erst acht Pflichtspiele gab es zwischen den beiden Berliner-Stadtrivalen. Zwar hat Hertha BSC insgesamt mit 3:2-Siegen knapp die Nase vorn (3 Unentschieden). Doch in der Bundesliga konnte Hertha noch keinen Sieg in Köpenick landen. Im Aufstiegsjahr 2019 triumphierte der 1. FC Union mit 1:0, letzte Saison endete das Derby mit 1:1.
Bleibt zu hoffen, dass die Alte Dame auch im dritten Anlauf die drei Punkte nicht entführen kann und diese möglichst im Union-Wohnzimmer verbleiben. Den einzigen Pflichtspielsieg in der Alten Försterei glückte Herta in der Zweitligasaison 2012/13 (2:1).
Max Kruse dürfte nach überstandener Oberschenkelblessur pünktlich zum Derby wieder fit sein und in der Startelf stehen. Ein gutes Omen: Denn der spielstarke Angreifer war zuletzt ein absoluter Sieggarant. Mit Kruse konnten die Eisernen zuletzt drei Ligasiege bejubeln (Bielefeld, Mainz, Wolfsburg), ohne ihn blieb die Fischer-Elf danach dreimal ohne Sieg.
Ausfallen werden hingegen Stürmer Kevin Behrens (Covid-19) und auch Verteidiger Paul Jaeckel (Infekt). Ansonsten hat Cheftrainer Urs Fischer alle Mann an Bord.
Bei Hertha BSC ist Abwehrchef Dedryck Boyata weiter gesperrt, was eine nicht zu verachtende Schwächung darstellt. Somit werden wohl Niklas Stark und Marton Dardai das Abwehrzentrum bilden. Ansonsten stehen die verletzten Vladimir Darida, für den Lucas Tousart beginnen könnte, und Lukas Klünter nicht zur Verfügung. Ob Stevan Jovetic im Sturm nach überstandener Corona-Erkrankung beginnt, bleibt abzuwarten. Mit Davie Selke, Krzysztof Piatek oder Ishak Belfodil hat Pal Dardai ausreichend Alternativen in der Hinterhand.
Wer: Christopher Busse (35)
Wann:16.11.2024