Stadion An der Alten Försterei

Stadion An der Alten Försterei Infos

Bildquelle: Asanka Schneider [CC BY-SA 0], via Wikimedia Commons (Bild bearbeitet)

Berlin hat nicht viele reine Fußballstadien und so ist es umso bemerkenswerter, dass das Stadion An der Alten Försterei in Köpenick diesen Rang belegt. Aktuell beträgt das Fassungsvermögen der altehrwürdigen Fußballstätte 22.012 Plätze, wovon 18.395 reine Stehplätze sind. Es ist gleichzeitig die Heimspielstätte des 1. FC Union Berlin. Dabei war zum Eröffnungstermin noch gar nicht klar, welche Tradition sich an diesem Ort entwickeln würde, denn zunächst sollte hier die Ersatzspielstätte vom SC Union Oberschöneweide entstehen.

Der Klub war zuvor an der Wattstraße heimisch, musste diesen Spielort aber aufgrund des geplanten Wohnungsbaus verlassen und sich einen neuen Platz suchen. Bevor das Stadion seinen heutigen Namen erhielt, war das Stadion als „Sadowa-Platz“ bekannt.

Rund 10.000 Besucher fanden zu damaligen Zeiten hier Platz.

Die Spielstätteneröffnung wurde mit dem Punktspiel zwischen Union Oberschöneweide und dem damaligen deutschen Meister 1. FC Nürnberg gefeiert. Das Spiel endete 2:1 für die Nürnberger und das vor rund 7.000 Zuschauern. Interessant ist, dass damals nur etwa 200 Sitzplätze zur Verfügung standen. In der heutigen Zeit ist dies gar nicht denkbar, denn die DFL hat ganz strikte Vorgaben diesbezüglich. Es war halt damals eine andere Zeit.

Der Sportpark Sadowa entwickelte sich vor dem 2. Weltkrieg zu einer der ersten Anlaufstationen im Berliner Fußball. Nach Ende des Krieges wurde der Sportpark Sadowa weiter genutzt, und zwar von der Sportgruppe Oberschöneweide. Aus der Sportgruppe Oberschöneweide wurde später die Betriebssportgemeinschaft Motor Oberschöneweide, die von nun an ebenfalls im Sportpark Sadowa heimisch wurde.

Kein Spielbetrieb, neuer Vereinsname und Pläne

Zwischen 1950 und 1955 fand kein Spielbetrieb mehr statt, da Schäden am Platz dies verhinderte. Auch bauliche Mängel wurden erkannt, welche über Jahre behoben werden mussten. Es schien, als würde man hier ein Stück Tradition aus den Augen verlieren. Zum Glück wendete sich das Blatt, als im Jahre 1955 erneut Spiele stattfinden konnten.

Aus der Betriebssportgemeinschaft Motor Oberschöneweide wurde der SC Motor Berlin, der an der Alten Försterei seine Spiele austrug. Man dachte sogar an eine Stadionerweiterung, was für damalige Verhältnisse sicherlich kein einfaches Unterfangen darstellen sollte. Dennoch setzet man sich 1968 durch und errichtete innerhalb von zwei Jahren ca. 5.000 neue Stehplätze. Nicht nur das Aussehen der Spielstätte änderte sich in jener Zeit, sondern auch der Namen des Vereins.

Stadion An der Alten Försterei - Heimat des 1. FC Union Berlin

Vom TSC Oberschöneweide zum TSC Berlin kam man 1966 schlussendlich zum Namen, so wie wir ihn heute kennen – 1. FC Union Berlin! Der Anfang von etwas ganz Besonderem nahm weiter seinen Lauf. 1970 wurde die Spielstätte um weitere Gebäude und Trainingsanlagen erweitert. Anfang der 1980er-Jahre wurde das Stadion An der Alten Försterei erneut erweitert. 23.000 Zuschauer sollten Platz finden. Die Überdachung der Sitzplatztribüne wurde im Jahre 2000 umgesetzt und Flutlichter installiert.

 

 

Damit war aber im Laufe der Zeit nicht Schluss, denn von 2008 bis 2009 wurden die Stehplatztribünenreihen saniert und überdacht. Das Stadion An der Alten Försterei nahm immer mehr Form an und auch auf dem Platz direkt passierte etwas. Hier wurde die Rasenheizung verbaut, was zur damaligen Zeit ja noch nicht unbedingt zum Standard gehörte. Historisch war auch das Jahr 2011, als der 1. FC Union Berlin mit einer Aktienemission Sponsoren und Mitglieder Verantwortung rund um das Stadion übertrug.

Mehr als 2.000 ehrenamtliche Helfer beim Umbau

Mit den Einnahmen planten die Verantwortlichen des 1. FC Union Berlin eine moderne Haupttribüne. In dieser Zeit fanden sich zahlreiche Unioner in ihrem „Wohnzimmer“ wieder, um beim Ausbau, der Erneuerung und der Aufbau der Haupttribüne tatkräftig zu helfen. Mehr als 2.000 freiwillige Helfer haben in über 140.000 Arbeitsstunden, die nicht bezahlt wurden, bei diesem Projekt mitgewirkt. Eine schier unglaubliche Leistung und vom Zusammenhalt unter den Union-Fans, Mitgliedern und Sympathisanten des 1. FC Union Berlin brauchen wir hier nicht sprechen.

Viele Fans haben extra ihren Jahresurlaub geopfert und hingen danach noch Krankentage dran, weil sie mit so viel Stolz, Freude und Eifer ihr Werk beenden wollten. So etwas Verrücktes hat es noch nicht gegeben und der Verein kann mit Recht Stolz auf seinen treuen Anhang sein.

Wohnzimmer Alte Försterei erhält neues Gesicht

Das Mitwirken der Fans am Stadionaus- und Umbau machte medial die Runde. Bis heute dürfte dieser Zusammenhalt einzigartig in Deutschland sein. Union Berlin ist halt mehr als nur ein Verein. Für viele bedeutet der Klub schlichtweg Familie und wo lässt es sich am Besten gesellig zusammensitze bzw. stehen als im eigenen „Wohnzimmer“. Das Stadion An der Alten Försterei bekam ein neues Gesicht verpasst und der Ausbau hat noch lange nicht das Ende der Fahnenstange erreicht.

Aktuell beträgt das Fassungsvermögen der Alten Försterei (kurz AF) exakt 22.012 (Stand April 2019). Wenn man nun auch bedenkt, dass der Verein zum 31. März 2019 genau 22.180 Mitglieder begrüßen durfte, dann weiß man, dass nicht mehr alle Mitglieder/Fans ins Stadion passen. Für den Verein ist das natürlich ein sehr schönes Zeichen der harten Arbeit. Daher liegen bekanntlich auch die Pläne für die nächste Erweiterung der Alten Försterei vor.

Zukünftig fast 37.000 Plätze im Stadion An der Alten Försterei

Die Meldung hierzu erfolgte schon im Juni 2017. Die Stadionauslastung lag beispielsweise in der Saison 2016/17 bei 95%! Kein Wunder also, dass man das Stadion An der Alten Försterei gerne ausbauen möchte. Aber nicht nur der Zuschauerzuwachs trägt zu den Plänen bei, sondern auch ein möglicher Aufstieg in die Bundesliga. Sollten die Eisernen nämlich tatsächlich aufsteigen, so fordert der DFB 8.000 Sitzplätze. Die Stadionpläne liegen schon in der Schublade. Nun kommt es auf die Politik an, wobei man hier noch auf diverse Genehmigungen wartet (Stand April 2019).

Sollte alles seinen Gang nehmen, wovon man ausgehen kann, so würde sich die Stadionkapazität auf 36.978 Plätze erhöhen. Insgesamt gäbe es dann 8.286 Sitz- und 28.692 Stehplätze. Noch mehr Platz also auf der „Waldseite“, wo die treuesten Unioner unser Team anfeuern würden.


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