VfB Stuttgart - Union Berlin Vorschau: Steht der Fußballgott Union im Pokal bei?

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Innerhalb von zehn Tagen kreuzen sich die Wege des 1. FC Union Berlin und VfB Stuttgart zweimal. Am Dienstag sind die stark kriselnden Eisernen in der 2. Runde des DFB-Pokals zu Gast in der MHPArena, wo um 18.00 Uhr der Anpfiff ertönt. Können die Köpenicker ihre unsägliche Pleitenserie stoppen, zumal am Wochenende auch der Stuttgarter Höhenflug ein Ende nahm? Unsere VfB Stuttgart Union Berlin Vorschau.

Die Sorgenfalten beim 1. FC Union werden immer tiefer. Am Samstag verloren die Eisernen auch das Krisenduell bei Werder Bremen verdient mit 0:2, die zuvor drei Pleiten in Folge schlucken mussten. Die Eisernen stehen jetzt sogar bei sieben Liga-Niederlagen hintereinander, wettbewerbsübergreifend war es bereits die zehnte Pleite am Stück.

„Wie verhext“ - Kann Union Berlin beim VfB Stuttgart die Pleitenserie stoppen?

Die nächste Chance, den Bock endlich umzustoßen, bietet sich nun beim VfB Stuttgart. Doch die Vorzeichen, dass Union Berlin die größte Krise in der Ära unter Trainer Urs Fischer, der seit 2018 im Amt ist, nun in Stuttgart stoppen und die Trendwende einleiten kann, sind nicht unbedingt rosig. Aus mehreren Gründen.

Zum einen hat der 1. FC Union erst am 21. Oktober im Rahmen der Bundesliga eine 0:3-Abreibung vom VfB Stuttgart vor heimischem Publikum verpasst bekommen. Zum anderen stimmt die derzeitige Verfassung der Berliner wenig optimistisch, dass die Misere endet. „Es ist wie verhext im Moment“, sagte Union-Coach Fischer nach der jüngsten Niederlage in Bremen, wodurch der Tabellen-15. der Bundesliga noch tiefer in den Abstiegskampf gerutscht ist.

Trotz unglücklichen Dämpfer gegen Hoffenheim - VfB Stuttgart ist stabil

Zwar bekam auch der VfB Stuttgart am Wochenende mit der 2:3-Heimpleite gegen die TSG Hoffenheim nach sechs Ligasiegen in Folge einen Dämpfer verpasst. Aber diese war maximal unglücklich. Die Schwaben boten auch in Abwesenheit ihres verletzten Torgaranten Serhou Guirassy (14 Tore!) eine gute Leistung, waren das bessere Team, feuerte insgesamt 23 Torschüsse ab und traf in Person von Guirassy-Ersatz Deniz Undav zweimal den Pfosten - inklusive Elfmeter. Hoffenheim war eiskalt vor dem Tor und bestätigte mit dem fünften Sieg im fünften Gastspiel seinen Ruf als bestes Auswärtsteam der Liga.

Für den VfB Stuttgart war es indes nach zuvor vier Siegen die erste Heimpleite der Saison. Dass sich der Überraschungsvierte der Bundesliga davon aus der Bahn werfen lässt, ist nicht unbedingt zu erwarten. Die Schwaben machen unter Trainer Sebastian Hoeneß einen enorm stabilen Eindruck, die mit Rückschlägen umzugehen weiß. Das zeigt allein schon die Reaktion nach der 1:5-Klatsche in Leipzig vom 2. Spieltag, auf der ein 5:0-Triumph gegen Freiburg bejubelt wurde.

Selbst Union-Stützen wie Knoche & Khedira im Formtief

Beim akut kriselnden 1. FC Union Berlin ist derweil von Stabilität leider nicht viel zu sehen. Und das gegen Werder Bremen mit Rani Khedira (Rote Karte) und Robin Knoche (Eigentor & Stellungsfehler vorm 2. Gegentor) ausgerechnet zwei sonst so stabile Leistungsträger folgenschwer patzten, schlägt zusätzlich aufs Union-Gemüt. Kein Spieler im Fischer-Team hat annähernd Normalform. Nicht einmal die zuverlässigen Stützen der Vorsaison wie Torwart Frederik Rönnow, dem jegliche Sicherheit abhandengekommen ist, oder Stürmer Sheraldo Becker, der kaum das Tor trifft oder Mitspieler findet, oder eben auch Knoche und Khedira.

Um endlich aus der nun zwei Monate anhaltenden Krise zu kommen, braucht Union Berlin Tore! In den letzten drei Pflichtspielen blieben die Köpenicker ohne eigenen Treffer, während es in den zurückliegenden sieben Ligaspielen nur drei Tore waren. Und dass das Selbstvertrauen der Eisernen angesichts der Pleitenserie im Keller ist, überrascht nicht. So hat man derzeit das Gefühl, dass schon ein Gegentor ausreicht, um der Fischer-Elf das Genick zu brechen.

Direktvergleich: 1. FC Union seit 4 Spielen in Stuttgart ungeschlagen

Der VfB Stuttgart und Union Berlin treffen erstmals im DFB-Pokal aufeinander. Wenngleich sich die Kontrahenten erst vom jüngsten Aufeinandertreffen in der Liga noch bestens kennen, an dass die Schwaben dank ihres 3:0-Erfolgs im Stadion An der Alten Försterei noch beste Erinnerung haben. In den vorherigen acht Pflichtspielen blieben die Eisernen gegen den VfB jedoch ungeschlagen und konnten dabei drei Siege einfahren.

Auch wenn die Hoffnung der Köpenicker auf den Achtelfinal-Einzug im Pokal angesichts der aktuellen Verfassung und Darbietungen der letzten Wochen gering sind, macht zumindest die Auswärtsbilanz gegen den VfB Stuttgart etwas Mut. Inklusive Relegation hat der FCU keines der letzten vier Gastspiele in der Neckarmetropole seit 2019 verloren. Ein Sieg und drei Remis stehen zu Buche. Letzte Saison setzte man sich in Stuttgart mit 1:0 durch. Die einzige Auswärtspleite gegen den VfB stammt aus der gemeinsamen Zweitligasaison 2016/17 (1:3).

VfB Stuttgart - 1. FC Union Berlin: Mögliche Aufstellungen

Trotz der unglücklichen Pleite gegen Hoffenheim hat VfB-Trainer Sebastian Hoeneß nicht viel Grund, Änderungen an seiner Startelf vorzunehmen. Deniz Undav ist weiterhin der logische Ersatz für den verletzten Torjäger Serhou Guirassy. Denkbar ist, dass sich die Abwehrkette in modifizierter Besetzung präsentiert. Als Rechtsverteidigers könnte gegen Union Berlin Anthony Rouault den Vorzug vor Pascal Stenzel erhalten und dessen freien Platz in der Innenverteidigung Dan-Axel Zagadou übernehmen, um zusammen mit Waldemar Anton das Abwehrzentrum zu bilden.

• VfB Stuttgart: Nübel - Rouault (Stenzel), Anton, Zagadou, Ito - Karazor, Stiller - Millot - Silas, Führich – Undav

Beim 1. FC Union dürfte Trainer Fischer nach der Bremen-Pleite wieder etwas rotieren. So könnte anstelle von Leonardo Bonucci Paul Jaeckel in Stuttgart in der Dreierkette starten. Und auf der linken Seite ist Jérôme Roussillon eine Alternative zum ausgepowerten Robin Gosens. Im Mittelfeldzentrum könnte derweil Aissa Laidouni anstelle von Brenden Aaronson beginnen. Auf Rani Khedira kann Fischer im DFB-Pokal nach seinem Platzverweis gegen Werder zurückgreifen, da der Mittelfeldmotor „nur“ in der Bundesliga aussetzen muss. Die verletzten Danilho Doekhi, Janik Haberer, Josip Juranovic und Andras Schäfer sowie der suspendierte David Fofana sind gegen den VfB nicht dabei.

• Union Berlin: Rönnow - Jaeckel, Knoche, Leite - Trimmel, Khedira, Roussillon (Gosens) - Laidouni, Kral (Tousart) - Becker, Behrens