FC Bayern - Union Berlin Vorschau: Düstere Aussichten für die Eisernen

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Nach der Champions League geht es für den 1. FC Union Berlin am Samstag (15.30 Uhr) im Kerngeschäft Bundesliga weiter. Und dort wartet auf die abstiegsbedrohten Eisernen eine absolute Mammutaufgabe - auswärts beim FC Bayern! Kann der FCU den äußerst düsteren Vorzeichen trotzen und in München sensationell Zählbares entführen? Unsere FC Bayern Union Berlin Vorschau.

Im ersten Spiel unter Fischer-Nachfolger Nenad Bjelica war keine keiner Besserung in Sicht. Am Mittwoch gab es zwar in der Königsklasse ein 1:1 bei Sporting Braga, das Unentschieden fühlt sich allerdings eher nach Pleite an. Denn trotz 60-minütiger Überzahl enttäusche Union Berlin in Portugal und wirkte bei schwacher Leistung verunsichert, unorganisiert und ratlos. Natürlich sind von Bjelica, der erst am Sonntag in Köpenick übernahm, keine Wunder zu erwarten. Aber mit Hinblick auf die kommende Aufgabe am 13. Spieltag der Bundesliga brauchen die Eisernen wohl genau das.

FC Bayern 6 Siege in Folge - Union Berlin 10 Spiele sieglos

Denn vor dem Gastspiel beim FC Bayern München könnten die Voraussetzungen beider Teams kaum unterschiedlicher sein. Der Rekordmeister hat die letzten sechs Bundesligaspiele gewonnen, ist die Saison noch ungeschlagen und holte satte 32 von 36 möglichen Punkten. Obwohl es historisch die drittbeste Ausbeute der Bayern nach zwölf Spieltagen ist, sind die Roten mit zehn Siegen und zwei Remis hinter den Überfliegern von Bayer Leverkusen nur Zweiter.

Diese Sorgen hätte der 1. FC Union gern. Zwar konnten die Eisernen am letzten Spieltag endlich ihre Pleitenserie in der Liga stoppen und gegen den FC Augsburg (1:1) erstmals nach neun Niederlagen in Folge wieder punkten und zugleich die Rote Laterne an den 1. FC Köln abtreten. Trotzdem stecken die Ost-Berliner als Tabellen-17. weiterhin tief im Abstiegssumpf.

Tormonster Bayern empfängt Schießbude 1. FC Union

Schwierige könnte das Trainer-Debüt von Nenad Bjelica in der Bundesliga nicht sein. Alles andere als ein Heimsieg des formstarken FC Bayern wäre eine faustdicke Überraschung. Natürlich hoffen alle Unioner genau darauf. Allerdings lassen sich hierfür im Vorfeld keine Argumente finden. Das untermauern weitere Fakten.

Mit 43 Treffern ist Bayern München mit Abstand die beste und torhungrigste Mannschaft der Liga. Der 1. FC Union gehört hingegen mit 27 Gegentoren zu den Schießbuden, nur Darmstadt kassierte mehr Treffer. Der FCB hat ligaweit am wenigsten Gegentore schlucken müssen (9). Und dann ist da noch Harry Kane. Das englische Tor-Phänomen der Bayern markierte in zwölf Ligaspielen 18 Tore (!). Mit diesem Rekord wäre Kane übrigens letzte Saison Bundesliga Torschützenkönig geworden und hat allein sechs Buden mehr markiert als die gesamte Mannschaft der Eisernen (12).

FCB erzielt im Schnitt 4,5 Tore pro Heimspiel - Union mit Auswärtsproblemen

Die Heimstärke der Bayern muss ebenfalls aufgeführt werden, trotz der schwachen Nullnummer unter der Woche in der Champions League gegen den FC Kopenhagen oder dem zuvor schwer erarbeiteten 4:2-Erfolg gegen den 1. FC Heidenheim. In der Bundesliga wurden fünf der sechs Heimspiele siegreich gestaltet, wobei sich hier die Offensivpower besonders stark zeigt. 27 Tore erzielte die Tuchel-Elf in der heimischen Allianz-Arena (11 davon Kane) - ein Schnitt von 4,5 Toren pro Spiel.

Für den 1. FC Union hagelte es zuletzt vier Auswärtspleiten in Serie. Vor der Länderspielpause kamen die Köpenicker in Leverkusen heftig mit 0:4 unter die Räder. Zuvor kehrte der FCU aus Bremen (0:2), Dortmund (2:4) und Wolfsburg (1:2) mit leeren Händen in die Alte Försterei zurück. Dass die anhaltende Auswärtsschwäche nun ausgerechnet bei der Heimmacht Bayern München gestoppt wird, ist schwer vorstellbar.

1. FC Union noch ohne Zu-Null-Spiel - Bayern jagt Tor-Rekord

Wenn man so will, ist gerade diese schier aussichtslose Ausgangslage die größte Hoffnung der Köpenicker. Niemand zweifelt an einem Heimsieg der Bayern gegen den 1. FC Union. Die wiederum können in der Rolle des Goliaths gegen David aber eigentlich nur gewinnen. Jeder Punktgewinn wäre nichts anderes als ein Bonuspunkt!

Um zumindest einen Zähler aus der bayerischen Landeshauptstadt zu entführen, dürfen sich die Berliner keine Abwehrschnitzer erlauben, wie man diese in dieser Saison leider in jedem Ligaspiel zu sehen bekam. Dass die Eisernen ihren Kasten sauber halten, ist fast illusorisch. Nicht nur, weil Union Berlin in den bisherigen 17 Partien der Bundesliga und Champions League nicht einmal zu Null spielte. Sondern auch, weil die Bayern in jedem der letzten 63 Bundesliga-Heimspielen mindestens einmal getroffen haben. Am Samstag winkt der nächste Meilenstein, würde der FCB doch mit einem Treffer gegen Union seinen eigenen Vereinsrekord (64) aus der Zeitspanne 1970 bis 1974 einstellen.

Direktvergleich: Union Berlin noch ohne Sieg gegen Bayern München

Wenig Aufmunterndes lässt sich aus dem Union Berlin FC Bayern Direktvergleich ableiten. Denn von acht Duellen konnte der FCU keines gegen den Rekordmeister gewinnen. Fünfmal siegten die Münchner, immerhin dreimal wurden die Punkte geteilt. Und die vergangenen beiden Union-Auftritte in der Allianz-Arena fungieren ebenfalls nicht gerade als Hoffnungsmacher.

Denn sowohl beim letzten 0:3 im Februar dieses Jahres als auch beim 0:4 im März 2022 waren die Eisernen absolut chancenlos. Bereits zur Halbzeit waren die Partien entschieden, gingen die Bayern doch jeweils mit einer 3:0-Führung in die Kabine. Und in beiden Fällen war Union Berlin deutlich besser drauf, als es aktuell der Fall ist.

FC Bayern vs. 1. FC Union: Die möglichen Aufstellungen

Nach einigen Personalwechseln gegen Kopenhagen will FCB-Coach Thomas Tuchel gegen Union Berlin seine bestmögliche Mannschaft aufbieten. Leroy Sané wird entsprechend wieder in die Startelf rutschen und Leon Goretzka seine angestammte Position im Mittelfeldzentrum, nachdem er gegen Kopenhagen als Innenverteidiger ausgeholfen hat. Grünes Licht gab es auch von den zuletzt verletzten Spielern Jamal Musiala, Minjae Kim, Noussair Mazraoui und Eric Maxim Choupo-Moting, die zumindest im Kader stehen. Minjae wird wohl im Abwehrzentrum starten, Musiala nach Muskelfaserriss vorerst auf der Bank Platz nehmen.

• FC Bayern: Neuer - Laimer, Upamecano, Minjae, Davies - Kimmich, Goretzka - Coman, Choupo-Moting (Müller), Sané – Kane

Auch Union-Trainer Bjelica wird gegen die Bayern etwas durchrotieren. Eine Rückkehr von Sheraldo Becker aufgrund seiner Muskelverletzung ist nicht möglich. In vordererster Front dürfte David Fofana an der Seite von Kevin Volland oder Kevin Behrens wirbeln. Keine Option für das Gastspiel in München ist zudem Verteidiger Danilho Doekhi.

• Union Berlin: Rönnow - Leite, Bonucci, Knoche - Trimmel (Juranovic), Khedira, Gosens - Tousart, Laidouni (Aaronson) - Fofana, Volland (Behrens)