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Bildquelle: Harleypaul on Tour [], (Bild bearbeitet)
Nach dem Pokalaus auf der irre lauten Bielefelder Alm ging es nun in die eher ruhig gediegene Arroganz-Arena des Rekordmeisters aus München. 5.000 Eiserne füllten den Gästeblock und lassen mit dem Anpfiff das „1. FC Union Berlin – und alle!“ erklingen. Aufm Rasen fast ein Konter der Unseren über Aljoscha Kemlein. Eine Ecke springt dabei heraus, der zweite Ball geht fast aufs Tor. Die Bayern-Ultras bringen einen Gesang, unsere halten mit der oben genannten Aufforderung dagegen.
Fast eine Chance für Bayern, dann versucht Hollerbach einen Angriff an der linken Seitenlinie, doch sein Gegenspieler ist um einiges schneller. Der Rekordmeister belagert unseren Strafraum, holt unter anderem eine Ecke. „Eisern Union!“ kommt es zweimal hintereinander aus dem Gästeblock, dann das beschwörerische „Union, Union!“ Jeweils kurz nach den Gesängen der Unseren erklingen die Bahnhofs-Durchsagen der Münchner Ultras mit Hinweisen für den nächsten Gesang. Der riesige Rest des Stadions wirkt auf mich wie auf der Couch dahoam.
Oh Mist, die Bayern waren beinahe durch und unser Stürmer Benedict Hollerbach versuchte sich als Verteidiger. Quasi auf der Linie zum Sechzehner fällte er seinen Berufskollegen und der Schiri zeigt folgerichtig auf den Punkt. So ein Mist aber auch, denn bisher kam die bayrische Überlegenheit nicht allzu gefährlich daher. Freddy fährt wie jüngst gegen Lüdenscheid seinen rechten Arm aus. Genau dorthin fliegen kurz darauf er und der wuchtig präzise Schuss eines englischen Wunderstürmers. Das Netz zappelt, ein süddeutscher Karnevalsmarsch erklingt, die Heimmannschaft führt.
4 Minuten später fast ein Abschluss der Unseren nach einem Freistoß, am Ende kullert der Ball neben dem Tor ins Aus. „Wir lieben Union, jawoll!“, vernehme ich unsere Auswärtsfahrer. Als die Bajuwaren mal wieder nebens Tor schießen, bricht mein Stream ab. Als er wieder läuft, stehen wir nahe der Mittellinie im Abseits. Bayern weiter im Vorwärtsgang, der nächste Abschluss landet in Freddys Armen, und unser Gesang bekam süddeutsche Konkurrenz.
„Und wir lieben unsern Club, und wir sind stolz auf ihn!“, begleitet die nächsten Angriffe der Heimmannschaft. Jetzt greift Union an, Meister Jeong spielt von rechts ins Zentrum – schade, es wird nur ein Kopfbällchen draus, das war bis dahin eine echt gute Fast-Chance! Dann aber kommt die 32. Spielminute – und da ist er, unwiderruflich und mit aller Gewalt unser echter astreiner Abschluss! Jordan zieht aus der Drehung ab und zwingt den Reklamationsarm-Titanen zu einer echten Parade. Mit der kratzt er den Ball leider über die Querlatte.
Ecke Union – und weil‘s so schön war, gleich noch eine hinterher, beide leider ohne Gefahr, zum Glück genauso wie der nachfolgende Konter der Heimmannschaft. Dessen Torwart agiert weit vor seinem Gehäuse, hat er sich garantiert von Potti Matthies abgeschaut, oder etwa nicht? Jetzt wieder ein interessantes Duell auf den Rängen: Ein sehr lauter bajuwarischer Gesang übertönt teilweise unseren Bundesliga-Song, bevor dessen Zeile „Mit uns an deiner Seite wirst du niemals untergehn!“ wieder bestens zu hören und zu verstehen ist.
Aber damit ist längst noch nicht Schluss, denn die Heim-Ultras singen nun „Wir lieben München, jawoll!“, dann vernehme ich wieder unseren Song. Ein dunkelroter Gegenspieler schießt mal wieder links an unserem Gehäuse vorbei, und beim nächsten Angriff knallt Ranis Knie gegen das eines Gegenspielers. Unser Vize-Käpten ligt am Boden, doch zum Glück kann er nach kurzer Pause weitermachen.
Die Pause ist fast erreicht, da zaubern die Bayern auf der rechten Seite derart, dass drei Stationen später erneut unser Tornetz zappelt und damit zum zeiten Mal den Karnevalsmarsch in Gang setzt. Kurz drauf liegt der Torschütze nach einem Zweikampf mit Käpten Trimmel am Boden, doch auch er kann weitermachen. Ja, auch das tat weh. Ansonsten zeigte sich der Rekordmeister gnadenlos. Zwei Fehler, längst nicht so offensichtliche wie jene in Bielefeld – und wir liegen bereits vor der Pause mit 0:2 hinten.
Das Spiel läuft noch nicht wieder wirklich lange, da will es schon wieder Narrhallamarschen. Diesmal aber heißt es: Warten auf Köln! Womöglich lag eine Abseitsstellung vor, und ja, es dauert. Schließlich geben die Kellerleute das Tor des Rekordmeisters frei, akustisch tobt der Karneval und der Sky-Kommentator bestätigt die VAR-Entscheidung nach Zeitlupen-Auflösung. Ich allerdings sah gerade in selbiger ein derart klares Abseits wie selten irgendwo, aber was weiß ich schon.
Und ganz ehrlich: Dieses Abseits-Tor macht den Kohl auch nicht wieder lebendig. Das war hier einer jener Tage, an denen der süddeutsche Liga-Primus einfach nichts anbrennen ließ. In München zu spielen sei wie ein Zahnarzt-Besuch, sagte mal ein Bremer Profi, und genauso kam es auch heute. Du weißt ganz genau, jetzt wird gebohrt – und das nicht zu knapp. Wer ging hier schon alles unter – und genau das tat unsere Mannschaft heute hier auf keinen Fall!
Noch ein paarmal kamen wir fast vors gegnerische Tor – und doch kommen mir die laut Kicker-Statistik 6:8 Torschüsse auf unserer Seite ganz schön großzügig berechnet vor. Ja, es war ein Kreuz mit diesem selbstverschuldeten Elfer, aber alles Hätte-Könnte-Würde aufeinandergetürmt, war heute und hier dann doch einfach mal kein Punkt drin, oder? Immerhin beim 2:0 zeigten die Bayern gnadenlos ihre Klasse aufblitzen, genau wie bei so mancher Spielverlagerung.
Waren sie rechts unter Drück, passten sie einfach rüber auf die andere Seite – und weiter gings. Dennoch, immer wieder waren Unioner Abwehrbeine dazwischen, sangen unsere Auswärtsfahrer gegen die Münchner Ultras an, bäumte sich unsere Mannschaft auf – und einmal mehr sehe ich es positiv: Spätestens nach diesen beiden Spielen wissen wir, wo wir stehen: Deutlich abseits der Weltspitze und zugleich anfällig gegen kämpferische Underdogs.
„So ist diese Pflichtübung also auch erledigt“, schreib mir Freund Christoph auf seiner Heimfahrt aus München und lässt das daselbst Erlebte Revue passieren: „Alles ist groß, überdimensioniert, durchchoreografiert, dass sich der Einzelne nicht mehr als Teil des Ganzen erleben kann. Schon der geschäftsmäßige Jubel, ein pflichtschuldiges Schalschwenken im Takt der Stadionregie. Die Gleichgültigkeit in den Gesichtern auf dem Weg zur U-Bahn, in denen sich beim besten Willen kein 3:0-Heimsieg erkennen lässt.
Und immer der Gedanke: Hoffentlich habe ich hier nicht die Alte Försterei im Jahr 2030 gesehen. Es liegt an uns!“ Dem habe ich nur noch hinzuzufügen, dass wir schon sehr, sehr bald vor neuen Aufgaben stehen. In unserem Stadion, deren Stufen Tausende Eiserne gossen und in dem wir weiterhin alles für unsere Mannschaft geben. „Auf geht‘s, Union, Kämpfen und Siegen“ gilt es in 6 Tagen in unserem Wohnzimmer, Eisern heißt dit!
Wer: Martin Krüger (45)
Wann:26.11.2024