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Bildquelle: Union Berlin [], via Wikimedia Commons (Bild bearbeitet)
Die Frauen des 1. FC Union Berlin haben die Rückkehr in die 2. Bundesliga verpasst. Nach dem 1:1 im Hinspiel mussten sich die Eisernen-Ladys im Rückspiel der Aufstiegsrelegation bei der SG 99 Andernach mit 0:2 geschlagen geben. Die „Bäckermädchen“ krönen damit eine äußerst erfolgreiche Saison. Von Trainer Falko Grothe gibt es derweil kritische Töne.
Während es für die Männer nach dem euphorisch gefeierten Aufstieg und der erfolgreichen Relegation gegen den VfB Stuttgart in der nächsten Saison „Union Berlin 1 Bundesliga“ heißt, bleiben die Frauen der Köpenicker in der Regionalliga Nordost stecken. Am Sonntag kassierte das Grothe-Team eine 0:2-Schlappe bei der SG 99 Andernach - Aufstieg verpasst!
Dafür freuen sich die Andernacherinnen umso über ihre sofortige Rückkehr in die zweithöchste Frauen-Spielklasse, aus der sie erst vor Jahresfrist abgestiegen waren. Die SG 99 ging nachdem 1:1 aus dem Hinspiel in Berlin mit leichten Vorteilen ins alles entscheidende Duell zwischen den Staffelsiegern der Regionalliga West und Nordost. Schließlich hätte Andernach bereits eine Nullnummer zum Aufstieg gereicht.
Nach weitestgehend ausgeglichenen ersten 45 Minuten ging es vor 685 Zuschauern auch torlos in die Kabine. Das war aber vornehmlich der schlechten Chancenverwertung von Union Berlin geschuldet, die die ein oder ander gute Gelegenheit für das dringend benötigte Auswärtstor liegen ließen. „Wir sind gut in die gefährlichen Räume gekommen, aber dann hat etwas Genauigkeit gefehlt“, erklärte ein enttäuschter Grothe nach der Partie.
Im zweiten Durchgang schlug das Pendel dann in Richtung SG Andernach aus. In der 56. Minute besorgte Antonia Hornberg den umjubelten Führungstreffer für die Gastgeberinnen. Nur 13 Minuten später fiel die Vorentscheidung. Eva Langenfeld bewies starke Nerven und verwandelte einen Foulelfmeter souverän zum 2:0. Dabei sollte es bleiben!
Die Unionerinnen, die genau wie Andernach in der Meisterschaft mit 89 Toren vor allem ihre Offensivqualitäten unter Beweis stellten, konnten nicht mehr zulegen und blieben das zweite Mal in dieser Spielzeit ohne eigenen Treffer.
Besonders bitter: Schon letztes Jahr mussten sich die Frauen des 1. FC Union Berlin nach gewonnener Meisterschaft in der Aufstiegsrelegation geschlagen geben. Da verwundert es nicht, dass Falko Grothe „den Modus einfach nicht gut findet“. Wenngleich der Übungsleiter dem Gegner aus Rheinland-Pfalz zum letztlich verdienten Aufstieg fair gratulierte und anerkannte: „Andernach hat es gut gemacht, mit einem ganz andern Stil als unserem.“
Der Zweitliga-Rückkehrer hat mit der erfolgreichen Relegation zugleich einer starken Saison die Kirsche aufgesetzt. Schließlich holten die „Bäckermädchen“ zuvor das Double aus Meisterschaft und Pokalsieg, womit vor der Saison keiner gerechnet hat. Die Andernacherinnen werden von Arminia Bielefeld (Meister Regionalliga West) und dem FC Ingolstadt 04 (Meister Regionalliga Süd) als Aufsteiger in die 2. Frauen-Bundesliga begleitet.
Mitentscheidend, dass die Eisernen-Ladys im Aufstiegsrennen erneut leer ausgehen, war natürlich auch das 1:1 aus dem Hinspiel. Hier kassierte Union Berlin auf der heimischen Fritz-Lesch-Sportanlage erst in der dritten Minute der Nachspielzeit und mit dem letzten Ballkontakt den 1:1-Ausgleichstreffer durch Launa Weinel. Wenngleich das Remis unterm Strich in Ordnung ging und angesichts des hohen Drucks der Gäste im zweiten Durchgang leistungsgerecht war. Für die Köpenickerinnen hatte Josephine Alhswede bereits in der 10. Minute die frühe Führung besorgt. Es sollte aber das letzte Tor der 1. FCU-Frauen in diesen Aufstiegsspielen sein.
Aber auch wenn der Aufstieg in diesem Jahr denkbar knapp verpasst wurde, wird Union Berlin im nächsten Jahr den nächsten Anlauf starten. Für diese Mission kann Trainer Grothe wohl weitestgehend auf die aktuelle Mannschaft bauen. „Der Kern bleibt zusammen, das sind echte Unionerinnen, für die zumindest in Berlin kein anderer Verein infrage kommt“, ließ der 35-Jährige wissen. Auch Grothe bleibt genau wie Oliver Hartrampf bei der zweiten Frauen-Mannschaft des Kultklubs im Amt.
Vielleicht kann man sich 2020 ein Beispiel an den Männern nehmen, die in diesem Jahr endlich ihr Märchen vom Bundesliga-Aufstieg perfekt machten, nachdem man diesen in den Jahren zuvor des Öfteren nur haarscharf verpasste.
Wer: Martin Krüger (45)
Wann:26.11.2024