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Bildquelle: HerrAdams [CC BY-SA 4.0], via Wikimedia Commons (Bild bearbeitet)
Für den 1. FC Union Berlin geht es in der Bundesliga nach dem Stadtderby gegen Hertha BSC gleich mit dem nächsten Kracher weiter: Am Samstag, den 10. April, steht im Rahmen des 28. Spieltags das Gastspiel beim Branchenprimus FC Bayern München auf dem Programm. Trotz dieser schier unlösbaren Herkulesaufgabe dürfen sich die Eisernen als krasser Underdog in der Allianz-Arena (Anpfiff 15.30 Uhr) durchaus etwas ausrechnen. Warum? Das verrät unsere FC Bayern Union Berlin Vorschau.
Das Timing ist perfekt! Denn das schwere Auswärtsspiel in München findet genau zwischen den beiden Champions League-Viertelfinalpartien des FC Bayern gegen Paris St. Germain statt. Nachdem die Roten das Hinspiel trotz eines 30-Torschuss-Offensivfeuerwerks mit 2:3 unglücklich verloren haben, liegt der Fokus an der Säbener Straße insgeheim schon jetzt auf das Rückspiel in der französischen Hauptstadt am kommenden Dienstag. Zudem ist der FC Bayern personell arg gebeutelt.
Darüber hinaus spielt Union Berlin das komfortable Polster des souveränen Spitzenreiters der Bundesliga in die Karten. Angesichts von 7 Punkten Vorsprung auf Verfolger RB Leipzig, kann sich der deutsche Rekordmeister durchaus einen Ausrutscher erlauben. Zumal noch nie ein Klub in der Bundesliga-Historie solch einen Vorsprung nach 27 Spieltagen verspielte. Natürlich will der Serienmeister mit einem „Pflichtsieg“ gegen Union Berlin den nächsten Schritt Richtung Titel Nummer neun in Folge meistern. Doch jede Wette: Im Kopf schwirrt dem FC Bayern das Auswärtsmatch in Paris herum.
Daher steht für uns fest: Der 1. FC Union Berlin darf sich berechtigte Hoffnung machen, Zählbares aus der bayerischen Landeshauptstadt zu entführen.
In der Tabelle haben es sich die Köpenicker weiterhin auf einem sensationellen 7. Platz gemütlich gemacht. Bereits seit dem 22. Spieltag wird die Fischer-Elf auf dieser Position geführt, aktuell beträgt die Ausbeute 39 Punkte. Tabellennachbarn sind zum einen Bayer Leverkusen (43 Punkte), die von Platz sechs grüßen. Punktgleich hinter Union lauern der VfB Stuttgart und Borussia Mönchengladbach. Nur aufgrund der besseren Tordifferenz haben die Eisernen von diesem Trio die Nase vorn.
In absoluter Top-Form kommt Union Berlin aber nicht nach München angereist. Zumindest aus statistischer Sicht. So glückte in den letzten fünf Ligaspielen nur ein Sieg. Dem steht aber auch nur eine Pleite gegenüber, die im vergangenen Auswärtsspiel bei Eintracht Frankfurt mit 2:5 aber deutlich zu hoch ausfiel. Am Ostersonntag trennten sich die Unioner im Stadtderby 1:1-Unentschieden von Hertha BSC, wobei die Köpenicker unterm Strich das bessere Team waren. Damit blieb man zum 13. Mal am Stück im Stadion An der Alten Försterei ungeschlagen.
In der Fremde lief es dagegen in den zurückliegenden Wochen eher mau, wurden doch vier der letzten sechs Gastauftritte verloren (1 Sieg, 1 Unentschieden). Dennoch: Insgesamt liest sich die Union Berlin Auswärtsbilanz mit 4-4-5 und 16:18 Toren recht ausgeglichen und grundsolide!
Bayern München eilte derweil in der Meisterschaft jüngst von Sieg zu Sieg. Fünf Dreier in Serie tütete der Branchenprimus ein. Und das mit einem Torverhältnis von 15:4! Auch im sehr ansehnlichen und hochklassigen Topspiel am vergangenen Samstag bei RB Leipzig triumphierte die Truppe von Hansi Flick verdient mit 1:0.
Mit seiner aktuellen Siegesserie stellt der FC Bayern die derzeit formstärkste Mannschaft der Bundesliga. Sechs Siege in Folge wäre Saisonbestwert für die Münchner. Aber: Bei ihren bisherigen fünf Spiele umfassenden Siegesserien folgte im jeweils sechsten Spiel ein Unentschieden zu Hause - 1:1 gegen Werder Bremen, 3:3 gegen Arminia Bielefeld. Diese Statistik wird Union Berlin Mut machen.
Dennoch ist und bleibt Bayern München eine absolute Heimmacht. Sie sind daheim noch ungeschlagen (10 Siege, 3 Unentschieden) und extrem torhungrig. 50 Heimtore (18 Gegentore) stehen zu Buche. Allein mit dieser Torausbeute hat der FCB wesentlich öfter ins Schwarze getroffen als die Eisernen insgesamt. Das 2:3 unter der Woche in der Königsklasse gegen PSG war für den FC Bayern überhaupt erst die erste Heimschlappe im Saisonverlauf.
Erst dreimal kreuzten Bayern und Union die Klingen im deutschen Fußball-Oberhaus. Noch glückte den Ost-Berlinern kein Sieg gegen die Münchner. Allerdings konnten die Eisernen dem Triple-Sieger stets Schwierigkeiten bereiten und sich teuer verkaufen. So gab es zwei ziemlich knappe Bayern-Siege sowie eine Punkteteilung.
Das Unentschieden resultierte aus dem Hinspiel der aktuellen Saison, als man sich Mitte Dezember 1:1 trennte. Der 1. FCU ging früh durch Grischa Prömel in Führung, die FCB-Torgarant Robert Lewandowski erst nach dem Seitenwechsel egalisierte.
Bayern-Trainer Flick hat mit vor dem Duell mit akuten Personalsorgen zu kämpfen. Mit Lewandowski und Serge Gnabry fallen weiterhin zwei absolute Offensivstützen aus, zudem gesellten sich noch im PSG-Spiel noch die absolute Stammkraft Leon Goretzka sowie Niklas Süle zum Bayern-Lazarett. Darüber hinaus ist Alphonso Davies noch rotgesperrt und auch Douglas Costa, Hernández und Corentin Tolisso sind nicht einsatzbereit.
Nichtsdestotrotz darf damit gerechnet werden, dass Flick mit Hinblick auf das Rückspiel bei PSG kräftig die Rotationsmaschine anwirft und einigen Akteuren aus der zweiten Reihe in die Startelf beordern.
Beim 1. FC Union Berlin stehen dagegen Taiwo Awoniyi, Sheraldo Becker, Anthony Ujah und Ex-Münchner Leon Dajaku auf der Ausfallliste. Niko Gießelmann stieg zwar wieder ins Mannschaftstraining ein, ein Platz im Kader gegen die Bayern ist aber fraglich. Vor allem in der Offensive könnte Urs Fischer die ein oder andere personelle Umstellung vornehmen, wobei Christopher Lenz, Marius Bülter, Marcus Ingvartsen oder Cedric Teuchert Startelf-Kandidaten sind.
Wer: Christopher Busse (35)
Wann:16.11.2024