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Bildquelle: Harleypaul on Tour [], (Bild bearbeitet)
Jetzt ist es traurige Gewissheit, denn Urs Fischer ist nicht mehr länger unser Trainer. Wir möchten hier gar nicht auf die Umstände der Trennung zwischen Union Berlin und Urs Fischer eingehen und darauf herumhacken. Das machen schon andere Zeitungen, die Medien und sogenannte Experten zu Genüge. Viel mehr möchten wir Urs für seinen unermüdlichen Einsatz danken, Gedanken aussprechen und Hoffnungen mitteilen.
Mensch, was war das für eine Nachricht, die uns heute Morgen alle erreichte!? Es lag in der Luft und auch wenn einige den Medien eine gewisse Schuld zuweisen möchten, die dazu führte, dass sich beide Seiten einvernehmlich für eine Trennung entschieden haben, so muss man auch sagen, dass die Medien daran keinen Anteil haben. Das mag nun nicht jeder lesen oder gar wahrhaben wollen, denn es liegt in unserer Natur, einen Schuldigen auszumachen.
Jetzt einen Schuldigen auszumachen, bringt uns nicht weiter. Lindert vielleicht den Schmerz, der mit Urs´ Abschied einhergeht. Es fällt wahnsinnig schwer, diesen Schritt zu akzeptieren, da doch Urs Fischer einer von uns ist. Ja, er ist bis dato unser erfolgreichster Coach, den Union Berlin je hatte. Das alleine ist aber nicht der Grund, weswegen viele traurig über die Entlassung sein dürften. Nein, denn Urs ist so ein ultra-sympathischer Typ, der wie Arsch auf Eimer zu uns passte.
Dass er mit seinem Team sehr erfolgreich war in den letzten Jahren, spielt natürlich auch eine wesentliche Rolle, warum die ganze Sache einen traurig macht. Doch viel mehr ist der menschliche Aspekt hervorzuheben. Mein Gott, ist Urs ein cooler Typ. Einer, der bodenständiger nicht sein könnte. Einer, der nie abhob und dabei stets bis in die Haarspitzen authentischer nicht hätte sein können. Seine ruhige, besonnene, demütige und gelassene Art werden wir vermissen. Mensch Urs, wir haben dir so viel zu verdanken. Nun könnte man sämtliche Erfolge aufzählen, doch wozu? Jeder weiß um die Verdienste von Urs Fischer. Man kann zurecht sagen, dass er mehr als fünf Jahre den Verein, wie kaum ein anderer Trainer, geprägt hatte.
Wir Unioner können ihm nicht oft genug danken und den Hut vor seiner Art, wie er Spieler bessermachte, wie er sie motivierte und zu Leistungen brachte, die über dem standen, was eigentlich im Normalfall möglich wäre. Ja, wie oft hörte man, dass Union Berlin in den letzten Jahren überperformte? Ständig durfte man sich das anhören oder halt auch lesen. Doch es ist eine Kunst, Spieler dazu zu bringen, über ihre Grenzen hinauszugehen.
Urs ist nicht fehlerfrei und er ist sicherlich nicht der beste Trainer der Welt, doch für uns war er das. Völlig gleichgültig, was andere dachten, denn mit Urs verbindet uns so viel, was Außenstehende nicht unbedingt verstehen können. Es ist schon traurig und es spielt jede Menge Wehmut mit rein, doch nun ist die Reise zu Ende.
Natürlich hätte Urs eventuell das eine oder andere anders machen können. Sich jetzt darüber aufzuregen, zu diskutieren und alles bis ins letzte Detail auseinanderzunehmen, bringt uns nicht weiter. Dafür gibt es jene in der Führungsetage um Dirk Zingler und Co, die einen neuen Plan herausarbeiten müssen. Dies werden sie auch mit einem kühlen Kopf machen und die richtigen Entscheidungen treffen.
Um Urs Fischer tut es uns leid, denn man kann ihn als Menschen, als Trainer und Teil der Union-Familie nicht genug dafür danken, was er seit seiner Ankunft geleistet hatte. Die Bilder, die uns nach dem Aufstieg begleiteten, werden und stets in Erinnerung bleiben. Bierdusche um Bierdusche, die er nach dem Aufstieg, dem Erreichen der europäischen Wettbewerbe und den erreichten Zielen rund den Klassenerhalt, über sich ergehen lassen musste, bleiben sicherlich auch für ihn immer im Gedächtnis hängen.
Froh sind wir, dass es nicht zu einer Schlammschlacht kam. Christian Arbeit, dem wir heute die eine oder andere Frage stellten, ob es Urs´ Wunsch war, uns zu verlassen, beantworte er mit den Worten: „Es war eine gemeinsame Entscheidung. Dirk Zingler und Urs standen jederzeit in einem sehr engen Austausch. Das hat sehr geholfen.“
Ferner, und das beruhigt uns ungemein, äußerte sich Christian uns gegenüber wie folgt: „Urs musste nicht zurücktreten und wir ihn nicht entlassen. Sie haben es gemeinsam entschieden.“ Eine Trennung auf Augenhöhe, ohne böses Blut, ohne Animositäten, bei der es am Ende verletzte Gefühle gibt, sich jemand ausgebootet oder sich gar hinterrücks geschasst fühlen muss.
Wenn man sich schon trennt, dann bitte auf diese Art und Weise. Und auch die Statements in der offiziellen Vereinsmeldung sagen viel aus. Fischer selbst hat sich ebenfalls zu Wort gemeldet und wer seine Worte gelesen hat, merkt schnell, wie dankbar auch Urs ist, ein Teil unserer Union-Familie sein zu dürfen. Hier schwingt jede Menge Wehmut mit, welche auch uns ergreift. Das, was man nicht für möglich gehalten hatte, ist nun leider Realität geworden.
Urs, du hast uns mit deinem Staff und deiner Mannschaft so viel Freude bereitet. Die Erinnerungen an unsere Erfolge werden wir nie vergessen. Du wirst für immer einer von uns sein. Nicht umsonst heißt es: Einmal Unioner – immer Unioner. Bei dir kann es nicht ernster gemeint sein. Wir wünschen dir viel Glück, egal ob im sportlichen als auch im privaten Bereich. Behalte deine Art und Weise bei, denn das macht dich aus. Du wirst uns fehlen und wenn es die Zeit erlaubt, dann lass dich bei uns in der Alten Försterei hier und da blicken. Eisern Urs – Und niemals vergessen Eisern Union.
Wer: Jérôme Roussillon (32)
Wann:07.01.2025