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Bildquelle: Harleypaul on Tour [], (Bild bearbeitet)
Am 26. Spieltag der Bundesliga empfängt Union Berlin das Kellerkind VfB Stuttgart, dass trotz misslicher Lage mit breiter Brust ins Stadion An der Alten Försterei gereist kommt. Schließlich konnten die Schwaben jüngst endlich mal wieder einen Sieg feiern. Nun soll gegen angeschlagene Köpenicker nachgelegt werden. Doch die Eisernen verfolgen ihre eigenen Pläne. Alles zum Spiel gibt es in der 1. FC Union Berlin - VfB Stuttgart Vorschau.
Obwohl der 1. FC Union Berlin als Tabellensiebter weiter von der erneuten Europokal-Qualifikation träumen darf, wird man nicht müde zu betonen, dass das Erreichen der ominösen 40-Punkte-Marke oberste Priorität genießt. Am Samstag (Anpfiff 15.30 Uhr) lässt sich dieses Saisonziel erreichen.
Mit einem Heimsieg gegen den VfB Stuttgart hätten die Eisernen die 40 Zähler und damit den Quai-Klassenerhalt im Sack. Ganz nebenbei würden damit auch die Europapokal-Hoffnungen wieder neue Nahrungen bekommen. Der Abstand auf den sechstplatzierten SC Freiburg ist schließlich auf 4 Punkte angewachsen.
Doch angesichts der jüngsten Ausbeute sind Träumerei von Europa derzeit in Berlin-Köpenick etwas fehl am Platze. Letzte Woche setzte es eine mehr als unglückliche 0:1-Schlappe beim VfL Wolfsburg. Damit haben die Eisernen vier der letzten fünf Bundesliga-Spiele verloren und blieben bei allen Pleiten ohne eigenen Treffer. Einzig gegen den 1. FSV Mainz gab es im letzten Heimspiel durch das verdiente 3:1 einen Dreier.
Während die Stimmungslage beim 1. FC Union Berlin derzeit etwas angespannt ist, ist beim VfB Stuttgart die Zuversicht zurückgekehrt. Die Schwaben tankten durch den 3:2-Comeback-Triumph gegen Borussia Mönchengladbach neues Selbstvertrauen. Zumal dieser auch noch nach einem 0:2-Rückstand geholt wurde. Damit konnten die Brustringträger auch endlich ihre Dursttrecke von neun Partien ohne Sieg beenden, in denen es sieben Niederlagen hagelte.
Zudem setzten die Stuttgarter mit ihrem Gladbach-Erfolg ein Zeichen im Abstiegskampf. Zwar grüßt der VfB mit 22 Punkten weiterhin als 17. von einem direkten Abstiegsplatz. Doch der Relegationsrang (1 Punkt entfernt) und das rettende Ufer Platz 16 (3 Punkte entfernt) sind wieder in greifbare Nähe gerückt.
„Wir wollen den Schwung und die breite Brust mitnehmen“, erklärte VfB-Trainer Pellegrino Matarazzo vor dem Auswärtsspiel im Stadion An der Alten Försterei. Wohlwissend, dass auf den VfB Stuttgart eine schwere Aufgabe wartet. Noch nie konnten die Schwaben beim 1. FCU gewinnen. Und von der jüngsten Schwächephase der Unioner lässt sich Matarazzo nicht täuschen. Der 1. FC Union sei „weiter eine extrem unangenehme Mannschaft, zäh zu bespielen“, so der Übungsleiter.
Es lassen sich durchaus einige Argumente finden, die im Vorfeld für einen Heimsieg der Köpenicker sprechen. Allen voran der Heimvorteil.
Der 1. FC Union Berlin hat lediglich zwei seiner bisherigen zwölf Liga-Heimspiele in dieser Saison verloren - gegen den FC Bayern (2:5) und Borussia Dortmund (0:3). Ansonsten stehen sieben Siege und zwei Remis in der Heimstatistik. Und am Samstag sind rund 16.000 Fans im Wohnzimmer der Eisernen zugelassen. Stuttgart hingegen konnte in zwölf Versuchen lediglich einen Auswärtssieg feiern (4 Unentschieden, 9 Niederlagen) und dabei gerade einmal neun Treffer erzielen. Der VfB stellt damit hinter dem VfL Bochum die zweitschlechtestes Auswärtsoffensive.
Die letzten drei Gastauftritte hat die Matarazzo-Elf allesamt verloren (in Hoffenheim, Leverkusen, Freiburg), nur einen Punkt aus den letzten fünf Gastspielen eingefahren. Und ein weiterer statistischer Fakt, der dem 1. FC Union Hoffnung macht. In dieser Saison glückten dem VfB Stuttgart bislang noch keine zwei Siege in Folge.
Auch der Direktvergleich stimmt aus Sicht der Eisernen zumindest etwas positiv. Denn in der Alten Försterei ist Union gegen den VfB Stuttgart ungeschlagen. Im Vorjahr gab es einen 2:1-Heimerfolg. Allerdings gleichbedeutend mit dem bislang einzigen Sieg der Fischer-Elf gegen die Schwaben in sieben Pflichtspielduellen. Die Bilanz ist mit 1-5-1 absolut ausgeglichen und sehr remis-lastig.
Mit einem 1:1-Unentschieden endete auch das Hinspiel im Oktober, wo die Stuttgarter allerdings erst weit in der Nachspielzeit den Ausgleich erzielten. Und in der Relegation 2019 konnte der 1. FC Union ebenfalls durch zwei Remis damals den Sprung ins deutsche Oberhaus perfekt machen.
Aufgrund von Corona muss Union-Coach Urs Fischer gleich auf zwei Stammkräfte verzichten. Torwart Andreas Luthe und Mittelfeldmotor Genki Haraguchi stehen nicht zur Verfügung, genau wie Levin Öztunali und Kevin Behrens, die ebenfalls positiv getestet wurden. Darüber hinaus fallen Keita Endo und Laurenz Dehl weiterhin aus.
Der VfB Stuttgart kommt hingegen ohne große Personalsorgen angereist. Offensivakteur Chris Führich, Torschütze gegen Gladbach, ist nach Magen-Darm-Problemen einsatzbereit. Ohnehin dürfte Trainer Matarazzo auf die gleiche Elf setzen, die letzte Woche gegen die Fohlen auflief. Somit droht auch der eigentlichen Stammkraft und defensiven Mittelfeldmann Orel Mangala vorerst die Bank.
Wer: Martin Krüger (45)
Wann:26.11.2024