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Bildquelle: Harleypaul on Tour [], (Bild bearbeitet)
Die Aufforderung der Szene, zum Heimspiel gegen TSG 1899 Hoffenheim im Union-Trikot zu erscheinen, brachte gefühlt mehr verschiedene Saison-Trikotagen zum Vorschein als die Zahl im Namen des heutigen Gegners. Ich kam darüber mit Norbert ins Gespräch, der in den Sechzigern sechs Jahre vor mir geboren wurde. Meine Abscheu gegen die rot-gelbe Variante von 2017/18, welche mich aufs Unschönste an das Sportzeug aus NVA-Zeiten erinnerte, teilte er voll und ganz. Jeder von uns hat seine eigene Geschichte, und das ist ein Teil meiner.
Auch zum zweiten Heimspiel der Saison hatte mich mein U-1966-Käpten zu sich in die Schlosserei eingeladen, und so konnte ich vor dem Spiel zum ersten unsere Eisernen Legenden um Heinz Werner, Potti Matthies, Bulle Sigusch sowie meine Caritas-Unioner-Kollegen Rolli-Kevin und Detlef treffen. Kevin versprach mir, unsere Mannschaft wie gewohnt bedingungslos nach vorn zu brüllen. Konnte also eigentlich nichts schiefgehen gegen einen Gegner, gegen den wir bereits so manchen Sieg einfuhren, oder? Aber verdammt stark waren die gerade …
In den Reihen des Gegners mit Fisnik Asllani ein Jugendspieler und mit Grischa Prömel ein Aufstiegsheld, beide begrüßen wir selbstverständlich mit ihrem korrekten Zweit-Familiennamen. Dann Achim Mentzel, Sporti – und los! Wir heute mit drei Stürmern, dazu den Sieg unserer U19 in einem Stadt-Derby im Rücken. Käpten Trimmi bekam das lauteste „Fußballgott“ verliehen. Vorm dreifachen „Eisern Union“ galt es, unsere heutigen Einlaufkinder zu würdigen. Etliche von ihnen hatten oder haben mit schweren Erkrankungen zu kämpfen, ihnen galten unser Schlachtruf, unsere besten Wünsche!
Hoffenheim gewann die Platzwahl, setzten jedoch ein Zeichen des Friedens, ließen unsre richtigrum spielen. Auch in der Bahn vor und nach dem Spiel begegnete ich freundlichen Gästefans. Deren Banner „Dorfverein“ entbehrt für mich keinesfalls eines gewissen Charms, Augenzwinkern inklusive. Aber genug der Freundlichkeiten, aufm Platz wurde von Beginn an gefightet. Ritter Keule vor der Waldseite, wir aufm Platz einen Tick zu langsam, aber noch ist nichts passiert.
In Minute 5 aber kommts dicke, ein Hoffenheimer – später lese ich, es war Asllani – mutterseelenallein vor unserem Tor, aber Freddy kann klären, kolossales Aufatmen! Gegenangriff Ansah – schade. Unsere holen zwei Ecken hintereinander, der seit Minute 2 schallende Gesang „1. FC Union Berlin – und alle!“ wird noch lauter. Aber es nützt nichts, wir müssen hintenrum, Ansah fällt im gegnerischen Sechzehner. Aber schon wieder Union im Angriff: „Da fehlte nicht viel!“, lautet das Urteil meines äußerst kritischen Nachbarn von links.
Schräg vor uns sitzt wie immer Zigarre – aber er raucht nicht! Geht’s ihm nicht gut? Ist der fehlende Rauch ein schlechtes Zeichen? Nichts da, Aberglaube, lieber Union anfeuern! Union über links, der Ball kommt in den Sechzehner, der Kopfball streicht knapp am Kasten vorbei, „Auf geht’s Union, Kämpfen und Siegen!“ Wir singen, Baumi trägt beim Muskel-Walk lässig die Wasserflasche in der Gesäßtasche, und unsere Mannschaft holt die nächste Ecke. Schlüsselbunde klappern, aber direkter Gegenangriff Hoffenheim.
Alter Vadder, wir sind durch, Burke auf links, umspielt den Torwart, aber schon ist der Winkel verdammt spitz, der verdammte Ball geht nicht rein! „Wir sind Unioner, wir sind die Kranken!“, lautet die Antwort von den Rängen. Eine ganze Weile passiert nichts Zwingendes. Hoffenheim hat mehr den Ball, aber Unsere lassen nicht zu, dass sie mit ihm etwas Gefährliches anfangen. Auf Waldseite und Gegengerade ist der Teufel los, selbst aus Sektor 4 nebst angeschlossenem halben Gästeblock vernehme ich unsere Lieder.
Gerade will ich Trimmi für einen schönen Ball nach vorn auf Ansah und für das Erkämpfen eines Abstoßes loben, da verliert er in unserem Sechzehner den Ball an einen Gegner. Leo kommt hinzu, der Gegner fällt keinesfalls eigenmächtig – Strafstoß! Nee, oder? Mist verdammter, das Ding ist drin, „Kämpfen und Siegen!“ Zu „Auf geht’s, Unioner schießt ein Tor“ geht’s nach vorn, doch schon ist unser ehemaliger Jugendspieler wieder vor unserem Tor und haut das Ding zum 0:2 gegen uns rein – wie bescheuert kanns laufen!
Was würde Baumi seine Männer jetzt hören lassen? „Bis zur 40. alles okay, macht weiter so, war doch geil!“, lautet der Vorschlag meines KaLeu. Kaum läuft die Partie wieder, stürmt Union auch schon wieder vor, begleitet vom „Wo du auch spielst, ja wir folgen dir, und ist der Sieg auch noch so fern – so fern!“ Erhobene Hoffenheimer Arme, dazu fightende Unioner – und ja, nach heftigem Strafraum-Gestocher samt Einbeziehung des Torwarts, liegt der verdammte Ball endlich im richtigen Netz! Der Schiri zögert noch, steht offenbar im Kontakt mit Köln, so dauert es noch eine ganze Weile, bis wir endlich doch jubeln.
Schnelles Anschlusstor, was willste mehr! Wir greifen weiter an, bekommen aber ein Foul des Gegners nicht gepfiffen – und schon fällt, im direkten Gegenzug das 1:3, einmal mehr durch Asllani, dreimal „Mist verdammter!“ Mein Nachbar fordert Wechsel, doch Baumi erhört ihn nicht. Das wird ne verdammt harte Saison, lasst uns mit jeder Faser Eisern bleiben, läuft es in Endlosschleife hinter meiner Stirn. „Bei denen pfeift die Pfeife!“, kritisiert mein Nachbar die Arbeit des Schiris.
Angriff Hoffenheim, Freddy pflückt das Ding! „Union, Union!“, kommts rechts von der Gegengerade samt Kicherkurve, doch Ali war offenbar längst dabei, den Vorwärts-Song anzustimmen, bei dem ich – verdammte Axt – noch immer an elendig hässliches rot-gelbes ASK-Sportzeug denken muss. „Da iss doch keener, watt issn dit für ne Truppe!“, macht mein Nachbar die Mannschaft schlechter, als sie für mich momentan ist.
Von links hämischer Applaus für ein Schüsschen in die Arme des gegnerischen Keepers. Kurz drauf holen Unsere die nächste Ecke – schade, da hätte mehr draus werden können. Dann aber Rothe, der heute besonders bissig dabei ist: Gerade noch hatte er einem nicht mehr erreichten Ball hinterhergeflucht, da drischt er das Ding auch schon in die gegnerischen Tormaschen. Ja verdammt, wir sind zurück, zum zweiten Mal, jetzt aber!?
Du weißt so gut wie ich, dass es einmal mehr genau andersherum kam, und zwar 12 Minuten später so richtig dicke. Rot nach Aussetzer von Rothe, Elfmeter, 2:4. Ja, auch so kanns kommen – aber auch jetzt sah ich unsere Mannschaft keinesfalls aufstecken. Ecke Union – knapp daneben. Nächste Ecke abgewehrt, ebenso der zweite und dritte Ball sowie der finale Versuch per Kopf. „Man hat mir gesagt, es gibt noch mehr als Union …!“ Neun Minuten gabs obendrauf, aber auch die reichten den 10 Unionern aufm Platz, die wie 12 Mann spielten, nicht mehr zum erneuten Anschluss.
Zur harten Ehrenrunde erklang von den Rängen unser Mantra vom „FC Union, unsre Liebe, unsre Mannschaft, unser Stolz!“, aus meiner Sicht völlig zurecht. Was uns gegen Stuttgart mit Glück gelang, ging heute vom Ergebnis her völlig in die Hose. „Nach dem Spiel iss mir nich bange!“, lautete das Fazit eines Kämpen an unserem Stehtisch in der Schlosserei. „Die Energie, der Wille und die Emotionen auf dem Platz und auf den Rängen sollten uns mehr Mut machen, als das Ergebnis aussagt!“, schrieb mir Freund Christoph: „Ich habe auf dem Heimweg keine enttäuschten Gesichter gesehen.“ Eisern heißt dit!
Wer: Christopher Busse (36)
Wann:17.11.2025