Die aktuellen Infos zum Spieltag findet Ihr bei uns. Wie spielte der 1. FC Union Berlin? Mit welcher Aufstellung könnten die Eisernen in den Spieltag gehen und was erwartet uns mit dem nächsten Gegner? Infos rund um den 1
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Bildquelle: Harleypaul on Tour [], (Bild bearbeitet)
Der Spieltag begann für mich mit einem Wiedersehen. Vorm Döner am Bahnhof stand eine junge Frau, die mir auffällig bekannt vorkam. „Entschuldigung, bist Du Krawalli?“, fragte ich sie, worauf sie mich umarmte und wissen ließ: „Ick bin jetzt Harzerin!“ Damit meinte sie wohlbemerkt das mitteldeutsche Mittelgebirge, in dessen Süden ich den schönsten Teil meiner Kindheit verbrachte. Aus der wilden Aktivistin ist eine gestandene Frau geworden, die ihrer Liebe nach Niedersachsen folgte – und doch ist sie noch immer die Unionerin, über welche ich zwei meiner 111 Liebes-Kapitel zu unserem Verein schrieb.
Im Stadion feierten wir zunächst den 2:0-Erfolg unserer 1. Damen in der ersten Pokalrunde und hernach denjenigen, dessen Namen wir bereits beim Einlaufen skandiert hatten. In vier Jahren bestritt er bislang 130 Pflichtspiele für unseren Verein – und gerade hatte er seinen Vertrag verlängert: Frederik Rønnow-Fußballgott! Besonders laut riefen wir den Zweit-Familiennamen aller Berufs-Unioner bei unserem heutigen Coach, woraufhin hinter mir sogleich „Böni auf den Zaun“ angestimmt wurde.
Beim Singen der Hymne lehnte ich mich leicht zurück, weil sich in dieser Haltung der Schal leichter hochhalten lässt. Sofort fühlte ich mich wie eine der dickbäuchigen Figuren, die mein Freund & Zwilling Sam Paff seit vielen Jahren zu zeichnen pflegt. In diesem Augenblick wünschte ich mir von ganzem Herzen, dass Sam bald wieder mit uns im Stadion weilt. Nun aber los, das Spiel begann! „1. FC Union Berlin – und alle!“, stimmte die Gegengerade an. Die Waldseite machte mit, aber ohne Fahnen, ohne Kapos auf den Podesten – ohne die Szene!
Erst nach dem Spiel erfuhr ich, dass es auf der Anreise massiven Ärger mit der Polizei sowie mit den Anhängern eines viertklassigen rand-berliner Fußballclubs gegeben hatte. Wir sangen weiter von den Farben unseres Vereins, während sich die Hamburger ihren ersten Eckball erarbeiteten. Abschluss per Fast-Fallrückzieher, aber Freddy hielt ihn sicher. „Wir sind Unioner, wir sind die Kranken!“, gings weiter, noch immer ohne Vorsänger, Trommeln & Co.
9. Minute, Elfmeter für Union – so die Entscheidung von Schiedsrichter Aytekin, dessen Erwärmung wir vorhin lautstark supportet hatten. Diogo Leite hatte ein Foulspiel seines Gegners dankend angenommen. Ilic schnappte sich den Ball, nahm einen aufreizend kurzen Anlauf – und schoss mäßig platziert in jene Ecke, die auch der Hamburger Keeper Hoyer Fernandez für seinen Sprung erkoren hatte. Der Hamburger erwuchs zum Helden, und wir hatten einen wichtigen ruhenden Ball nicht in Zählbares ummünzen können.
„Eisern Union!“, kommentierten wir das Geschehene. „Den darftse nich flach bringen!“, fasste Nordlicht Jürgen seine Kritik in Worte. Weiter gings mit „Und wir lieben unsern Club und wir sind stolz auf ihn!“ Ich sang vor allem, um in mir keine schlechte Stimmung aufkommen zu lassen. Die Hamburger blieben am Ball, und unsere Gesänge merklich dünn. 17 Minuten und 7 Sekunden waren von der Uhr, da übernahm die Szene den Dirigentenstab – und los gings: „Eisern Union!“, gefolgt vom erneuten Absingen des Kranken-Songs, jetzt mit voller Wucht.
Unsere Ultras dominierten die Ränge, wie der HSV den Rasen. Ein satter Schuss, aber auch Freddy ist auf dem Posten, wie sein Gegenüber ein Torwart-Held! Und wieder greift der HSV an, wird das heute ein Purzelchen-Spiel? Besagtes Süßgebäck, ich nenne die Dinger auch bei dem neuen Anbieter so, gönne ich mir, wenn‘s aufm Platz mal wieder so gar nicht gelaufen war. Aber noch ist auch unser Tor sauber, und warum sollte es nicht besser werden? „Wir lieben Union, jawoll!“
Gleich zwei Freistöße für uns innerhalb von 9 Minuten, dem letzten folgt ein Konter der Gäste. Wir kriegen den Ball nicht aus der Gefahrenzone, dann endlich doch! Weiter Abschlag ins Leere, überhaupt läuft noch immer nicht viel zusammen bei uns. Der HSV wirkt überlegen, greift an, aber Freddy weiß bislang noch immer eine Antwort. Freistoß und Ecke Hamburg, dann sind plötzlich wir fast durch. Der HSV-Spieler foult taktisch und hat Glück, dass er nicht letzter Mann war, ansonsten wäre seine Karte wohl keine Gelbe gewesen.
Ecke Union, gut herausgespielt. Sie kommt gefährlich rein, am Ende leider übers Tor. Kurz drauf verpassen wir erneut knapp den Führungstreffer, „Kämpfen und Siegen!“ Dann nochmal der HSV mit zwei Angriffen, der letzte eindeutig Marke Herzkasper, anschließend ist Pause! In dieser bittet Stadionsprecher Christian die Gästefans um Ruhe für die Verabschiedung von Unionern, die in Block H wechselten. Unter ihnen ist einer mit auch HSV-Vergangenheit. Die Fahnen werden eingeholt, es kehrt Stille ein, danke HSV-Fans!
Schon geht’s weiter: Union greift an, ein Hamburger fällt. Einem Torschuss, der Unseren folgt einer der Gäste, den Freddy gerade noch über die Querlatte lenken kann! „Kämpfe Union, kämpfe!“, lautet die Aufforderung von den Rängen. Hat Trimmi den Ball, geht’s beherzt ab nach vorn: Pass in den Sechzehner – schade! Rot leuchtende Pyro illuminiert die gesamte Waldseite, der Schiri muss das Spiel unterbrechen, weil die Sicht aufm Rasen eine heftigst Eingeschränkte ist.
„Dem Morgengrauen entgegen!“, wedeln Tausende Unionschals den Rauch weg. Dann wieder Hamburg – elendig knapp neben den Pfosten, der hätte gesessen – kolossales Aufatmen! Auch Unsere platzieren einen Abschluss fast ins Gehäuse, so langsam ist es ein echtes Spiel! Hin und her wogt das Geschehen. Unsere erobern den zweiten Ball, der Abschluss geht knapp drüber. Als ein Gästespieler liegt, ertönt der Messer-Song. Freistoß für Union nach einem Hamburger Pferdekuss, der Kopfball geht dicht nebens Gehäuse.
Alsbald eine Foul-Stafette, den Freistoß bekommt der Gegner. „Oh FC Union, wir wollen den Sieg!“ Aber daraus wird nichts, ebenso wenig bekommts der Gegner hin, selbst nach 10 Minuten Nachspielzeit präsentieren beide Tafeln unseres Anzeigehäuschens die Null. Womöglich hatte dieses Spiel tatsächlich keinen Sieger verdient. Immerhin gabs noch einen Aufreger, als ein HSV-Spieler nach verdammt hohem Bein glatt Rot sieht. Auch die allerletzte Union-Ecke ändert nichts mehr an der doppelten Null. Ich sehe es positiv: Punkt geholt, Eisern heißt dit!
Wer: Christopher Busse (36)
Wann:17.11.2025