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Bildquelle: Harleypaul on Tour [], (Bild bearbeitet)
Showtime in der Alten Försterei: Wenn am Samstag um 15.30 Uhr der 1. FC Union Berlin und der SC Freiburg die Klinge kreuzen, handelt es sich um das Top-Spiel des 32. Spieltags. Im Duell Vierter gegen den punktgleichen Fünften kämpfen beide Mannschaften um den erstmaligen Sprung in die Königsklasse. Die Eisernen haben mit dem Heimvorteil ein Ass im Ärmel. Doch die Breisgauer sind das zweitbeste Auswärtsteam. Unsere Union Berlin SC Freiburg Vorschau.
Obwohl Union Berlin (0:1 in Augsburg) und der SC Freiburg (0:1 daheim gegen Leipzig) zuletzt strauchelten, spielen beide Klubs mal wieder eine außergewöhnlich starke Saison. Drei Spieltage vor Schluss zieren jeweils 56 Zähler die Punktekonten. Der FCU liegt nur dank des minimal besseren Torverhältnisses (+4) auf Rang vier. Direkt vor Gegner Freiburg.
Als Europapokal-Teilnehmer für die nächste Saison stehen beide Klubs fest. Fragt sich nur, in welchem Wettbewerb. Beide hoffen natürlich auf die historisch erste Teilnahme an der Champions League. Der Sieger am Samstag würde sich im Ringen um die Königsklasse einen großen Vorteil für den Liga-Schlussspurt verschaffen.
Und mittlerweile wagt sich auch Union-Coach Urs Fischer aus der Deckung, was das CL-Ticket angeht. „Ich musste in dieser Woche lesen, dass wir eigentlich nichts zu verlieren haben, sondern nur zu gewinnen. Wenn man an 29 von 31 Spieltagen unter den ersten Vier war, weiß ich jetzt nicht, ob das zutreffend ist.“
Die eigene Berg- und Talfahrt der letzten Wochen kommt Union Berlin im CL-Rennen nicht gerade gelegen. Nur ein Sieg in den letzten fünf Ligaspielen (1:0 in Gladbach), denen je zwei Niederlagen und Unentschieden gegenüberstehen. Auch die Offensive ließ zuletzt die Durchschlagskraft vermissen, wie ein Treffer in den vergangenen drei Partien belegt.
Doch auch wenn die Eisernen die letzten beiden Heimspiele gegen Bayer Leverkusen (0:0) und Bochum (1:1) nicht siegreich gestalten konnte, ist der Heimvorteil gegen den SC Freiburg natürlich ein Ass im Ärmel. Zusammen mit dem FC Bayern sind die Rot-Weißen die einzige Mannschaft, die noch ohne Heimpleite im Saisonverlauf ist (9 Siege, 6 Unentschieden). Saisonübergreifend sind es nunmehr 21 Heimspiele ohne Niederlage! Nicht minder beeindruckend: Von den letzten 48 Bundesliga-Heimspielen hat Union Berlin lediglich zwei verloren - gegen den BVB und Bayern.
Das macht zumindest aus statistischer Sicht einen Freiburger Sieg im Stadion An der Alten Försterei nicht wahrscheinlicher. Wenngleich Urs Fischer mahnt: „Irgendwann wird die Serie brechen, ist doch logisch.“ Sollte das ausgerechnet gegen den CL-Rivalen aus dem Breisgau geschehen, wäre es aber besonders ärgerlich.
Von der „Heimmacht Union Berlin“ gibt man sich beim Sport-Club derweil unbeeindruckt. „Wir haben schon viele Serien gebrochen“, erklärte SCF-Trainer Christian Streich selbstbewusst. Und der SC Freiburg, der vor der jüngsten Heimschlappe gegen Leipzig drei Siege aneinanderreihte (1:0 gegen Köln, 4:0 gegen Schalke, 2:1 gegen Bremen) und in elf Partien nur eine Niederlage kassierte (6 Siege), hat Grund zum Optimismus. Das verdeutlicht der Blick auf die Auswärtstabelle. Der SC Freiburg ist das zweitbeste Auswärtsteam (7-4-4), punktete bei jedem seiner letzten fünf Gastauftritte (3 Siege, 2 Unentschieden).
Allerdings haben die Freiburger die Heimstärke der Unioner schon mehrfach zu spüren bekommen. So sind die Eisernen in bislang drei Liga-Heimspielen gegen die Badener ungeschlagen, wobei es nach dem Sieg in der ersten Bundesliga-Saison (2019/20) zuletzt allerdings zwei Remis in Köpenick gab. Insgesamt gewann der SC Freiburg in sechs Versuchen (2x 2. Liga, 1x DFB-Pokal) nur einmal. Das war 2004 in der Auftaktrunde des DFB-Pokals (4:0).
In der Bundesliga-Bilanz hat Union Berlin nach sieben Duellen mit 3:2-Siegen (2 Unentschieden) die Nase knapp vorn. Allerdings setzte es in der Hinrunde im Breisgau eine deftige 1:4-Klatsche für die Fischer-Elf. Dafür erwies sich vor einem Jahr ausgerechnet der 1. FC Union als Champions-League-Stolperstein für den SC Freiburg. Am 33. Spieltag der Vorsaison siegte der FCU auswärts mit 4:1 beim damaligen Vierten. Der Sport-Club wurde am Ende Tabellensechster, die Eisernen zogen im letzten Moment in der Tabelle noch auf Rang fünf vorbei. Am Samstag will Union dem SCF erneut in die „Königsklassen“-Suppe spucken.
„Alle sind fit“, ließ FCU-Trainer Urs Fischer vor dem wichtigen Duell mit Freiburg wissen. Somit kann der Schweizer die bestmögliche Elf aufbieten. Dieser wird auch wieder Diogo Leite angehören. Der Innenverteidiger kehrt nach Gelbsperre zurück, für ihn wird wohl Paul Jaeckel weichen.
Große Überraschungen wird es in der Union Berlin Aufstellung im bewährten 3-5-2-System nicht geben. Kapitän Christopher Trimmel könnte sein 300. Pflichtspiel für die Eisernen bestreiten, aber dieses besondere Jubiläum „hat keinen Einfluss auf meine Entscheidung“, ließ Fischer wissen. Josip Juranovic dürfte erneut den Vorzug erhalten.
Beim SC Freiburg dürfte Christian Streich im Vergleich zur Leipzig-Pleite wieder mehr personelle Option haben. Drei Rückkehrer bahnen sich an. Roland Sallai gehört nach seiner vom Trainer verpassten „Denkpause“ wieder dem Spieltagskader an, auch Flügelstürmer Ritsu Doan (Knieprobleme) steht wieder bereit.
Ob es derweil für den zuletzt erkrankten Philipp Lienhardt tatsächlich für einen Einsatz reicht, ist offen. Streich bleibt verhalten und meint „eher nicht“. Sollte Leistungsträger Lienhartdt, eine absolute Säule der SCF-Defensive, ausfallen, ist Manuel Gulde erste Alternative für das Abwehrzentrum.
Wer: Laurenz Dehl (23)
Wann:12.12.2024