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Bildquelle: Harleypaul on Tour [], (Bild bearbeitet)
Nun also war es wieder soweit. Freund Mike brüllte für mich auf der Gegengerade, während ich der Einladung meines U-1966-KaLeu in die Schlosserei gefolgt war. Somit genoss ich den Blick auf die Choreo unserer Ultras, welche diesmal den gesamten Heimbereich umfasste. Schon erstand in der Kicherkurve ein riesiger Torwart im alt-ehrwürdigen Union-Trikot, welcher in bester Potti Matthies-Manier die Blöcke entlang hechtete.
Hinter ihm färbte sich alles in den Farben unseres Vereins. Schließlich schaffte es unser Keeper sogar durchs Nadelöhr vom Kuchenstück auf die Waldseite, welche sich mit dem ebenfalls altehrwürdigen Banner HALT DICH AN DEINER LIEBE FEST geschmückt hatte, Eine großartige Inszenierung, und ihr Finale kam erst noch. Ein leiser Knall, und Tausende Papierschlangen und so viel Konfetti, wie ich nie zuvor sah, ergossen sich über Platz und Ränge.
Der Schiri unterbricht das Spiel, welches ich bislang mit keiner Faser wahrgenommen hatte. Frederik Rønnow und Kollegen helfen beim Beräumen, doch das meiste erledigen der Wind und mehrere herbeibeorderte Stadionmitarbeiter mit Laubbläsern. „Wir ham den Pokal!“, skandiert der Gästeblock, von uns erwidert mit: „Wir sind Unioner, wir sind die Kranken!“ Dazwischen eine Ansage von Stadionsprecher Christian, ein Auto auf dem Parkplatz betreffend – „Hurra, Hurra, Union ist wieder da!“
Der Gästeblock hüpft und singt etwas auf die Melodie von „Was wollen wir trinken“. „Fußball!“ kommts von der Waldseite – jenen Gedanken in Worte fassend, der mir zwei Sekunden zuvor durch den Kopf gegangen war. Und selbiger rollt schließlich sogar wieder, offiziell 8 Minuten nach Anpfiff. Zum „Eisern-Union“-Pingpong zwischen Waldseite und Gegengerade holen Unsere eine Ecke. Schade, die Abnahme geht drüber, und beim nächsten Angriff bleiben wir stecken.
Nun baut Stuttgart auf, holt ebenfalls eine Ecke. Über zwei Stationen kommt der Ball in unseren Strafraum – Rønnow lenkt den gefährlichst daherkommenden Schuss mit den Fingerspitzen über die Querlatte, aufatmen! Auch bei der nachfolgenden Ecke brennts in unserem Sechzehner, bis wir die Pille irgendwann doch raushauen. Der VfB macht klar, was sie hier vorhaben. Bereits beim Verlesen ihrer Mannschaftsaufstellung schlackerten mir die Ohren, welche Na-Unds heute hier gegen uns antraten!
Bella Ciao von den Rängen, Trimmi saugt hinten rechts gegnerische Bälle weg, dann ein Freistoß-Geschenk an die Gäste. Der zuvor am Boden Liegende kann sehr schnell wieder rennen, dann Offensivfoul Stuttgart. Es geht ruppig zu. Plötzlich hat unser Neuzugang Ilyas Ansah den Ball, behauptet das Ding vehement, zieht ab – und ja verdammt, des Gegners Tornetz zappelt, wir führen! Wie lange hatte ich nicht mehr einen derart eiskalten Union-Stürmer erlebt, wie steil ist das denn?!
„Die stehen denen jut uffde Socken!“, fasst mein Nachbar das Spiel unserer Mannschaft zusammen, aber schon wieder Ecke Stuttgart! Freddi Rønnow fängt den von links abgegebenen Schuss! Unsere bleiben dran, stören den Aufbau des Gegners, begleitet vom „Wir lieben Union, jawoll“-Wechselgesang. Mist, Trimmi sieht Gelb, war er zu langsam? Stuttgart fällt weiterhin sehr gut wie erfolgreich, doch konnten sie bislang keinen ihrer Freistöße in Zählbares ummünzen.
Fast-Angriff der Unseren, und schon wieder der Gegner vor unserem Tor: beste Schussposition, zum Glück vorbei und drüber! Trimmi stürmt vor – Abseits. Untermalt vom Vorwärts-Gesang erarbeitet sich der Gegner ebenfalls seine erste Gelbe. Taktisches Foul in deren Hälfte. Fast-Angriff Union, echter Angriff VfB, Freddi klärt zur Ecke. Der Gegner fällt und foult weiter taktisch. Wir kommen auch mal wieder vors Tor, unser Käpten hat Zeit bei seinem Gang zur Eckfahne. „Super Union“, kommts aus dem Gästeblock.
Schon erklingt unser Mantra, aber es gibt allein schon aus Konfetti-Gründen ordentlich Nachschlag. Super-Stürmer Woltemade tankt sich vor unser Tor, zieht ab, und Freddy lenkt das Ding irgendwie noch an den linken Pfosten, Schnappatmung! Stuttgart baut auf, Unsere luchsen ihnen den Ball ab, kontern, bleiben dran. Schließlich bringt Ilic den Ball zu Ansah durch – und erneut schepperts im Stuttgarter Kasten. Noch immer flattert Union-farbiges Lametta im Waldseiten-Netz, und mehr Lametta war auch aufm Platz schon ewig nicht mehr!
Stuttgart spielt sich vor unser Tor – Rønnow pflückt das Ding, mit einem eiskalt erkämpften 2:0 geht’s in die Pause! Stuttgart führt in nahezu allen Statistiken haushoch, nur nicht auf der Anzeigetafel! Ach doch, unsere Mannschaft rannte mehr und liegt bei den Zweikämpfen knapp vorn – Eiserner Kampf vom Feinsten! Und doch ist das Ding hier noch lange nicht durch. Kaum rollt der Ball wieder, sind sie schon wieder in unserem Sechzehner. Dort aber hauen Frederik Rønnow sowie unzählige Unioner-Beine und Köpfe Ball um Ball heraus. Ecke-Distanzschuss, wieder kratzt Freddi das Ding über die Querlatte.
Ansonsten das alte Spiel: Stuttgarter Fallsucht, jetzt gar zusätzlich mit ner Gelben für unseren Mann belohnt – fast direkt gefolgt vom nächsten taktischen Foul nebst Gelb für den Übeltäter. „Wir müssen jetzt erst mal die 60. erreichen!“, gibt mein Nachbar zur Linken das Minimalziel heraus. Es verspricht, schwer zu werden – aber ja, wir schaffen das! Jetzt mal Union auf rechts, Ansah behauptet den Ball, legt ihn sich dann aber einen Tick zu weit vor.
Nun wieder Stuttgart: Angriff auf Angriff, Eckball auf Eckball – Rønnow! Als Ansah den Platz verlassen darf, erhält er von Gegengerade bis zur Haupttribüne stehende Ovationen. Zwischendrin schenkte der Schiri auch uns mal einen Freistoß nach „rüdem Foul“. Mein KaLeu schüttelt brummelnd den Kopf: „Keine Linie mehr, der Mann!“ Beim nächsten Freistoß- und Gelb-Geschenk an die Gäste schleudert Baumi seine Kappe zu Boden. Laute Pfiffe von den Rängen, sobald der Gegner den Ball hat. Das hat er nach wie vor sehr, sehr oft.
„Eisern Union!“ von den Rängen, gefolgt von „Keiner wird es wagen, unsern FCU zu schlagen!“ Wirklich großartig, mit welcher Vehemenz unsere Mannschaft ihre eiskalt erkämpfte Führung verteidigt. Genau da passierts, kurz nach dem „Irgendwann!“: Fast-Angriff Union, echter Angriff Stuttgart, und es schlägt ein bei uns. „Kämpfen und Siegen!“ Das „Eisern!“ „Union!“ zwischen Waldseite und Gegengerade wird immer lauter, und der Gegner ballert nebens Tor.
Als der nächste Stuttgarter liegt, ertönt der Messer-Song, der Schiri verfügt 7 Minuten Nachspielzeit, eine Minute mehr als nach der langen Konfetti-Unterbrechung! Stuttgart drückt und liegt, liegt und drückt. Zwischendrin eine einsame Union-Ecke, der Kopfball geht knapp drüber. „He FC Union – olé-olé FC Union!“ Ecke Stuttgart, Pfiffe – und dann doch noch das 2:2, nee, oder? Von rechts vernehme ich das Zauberwort Abseits …
Der Linienrichter hatte sogleich sein Fähnchen oben, aber da gibt’s ja noch den VAR! „Pass uff, die entschieden auf Tor!“, spricht jemand meinen fiesesten Gedanken aus, aber der Fall lag offenbar zu klar. Wie dereinst beim legendären 0:0 gegen die Schwaben sind wir es, die am Ende jubeln. Schon prangt wieder das 2:1 von der Anzeigetafel. Baumi jubelt heftig mit, und endlich der Schlusspfiff. Unsere Mannschaft belohnt sich und uns für diesen aufopferungsvollen Kampf.
Mit dem Damir-Kreilach-Song besingen wir unsere ersten drei Punkte für den Klassenerhalt. Der Stuttgarter hinter mir beglückwünscht uns für den auch aus seiner Sicht gerechten Sieg. „Das war auf keinen Fall ein Heim-Schiri!“, fügt er grienend hinzu. Mit schweren Beinen und stolz geschwellter Brust geht unsere Mannschaft samt Stab auf die Ehrenrunde. Sie dauert lange, bevor sie vor der Waldseite mit unserem dreifach gebrüllten Schlachtruf endet. Das war ein irrer Ritt, genießen wir den Augenblick – Eisern heißt dit!
Wer: Tim Skarke (29)
Wann:09.09.2025