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Bildquelle: Harleypaul on Tour [], (Bild bearbeitet)
Ich empfand es als ungeheuren Luxus, zwei Stunden vor Anpfiff, als sich in Dortmund die für Gäste mitunter elendig engen Stadion-Tore öffneten, noch eine Runde im Meer schwimmen konnte. Ebenso, dass ich mich 15 Minuten vor Anpfiff bei Eisernen Freunden einfinden durfte, um zusammen mit ihnen das erste Auswärtsspiel unserer 1. Herren zu erleben. Kral für Schäfer in der Startformation und eine große Choreo der Heimfans. Nicht schlecht, aber bei uns war mehr Lametta!
Aufm Platz stört unsere Mannschaft früh, und auf den Rängen? „Man hört Unsere!“, bekennt mein Nachbar. Dem „1. FC Union Berlin – und alle!“, folgt alsbald ein dank der zahlenmäßigen Überlegenheit lauteres „BVB!“ Immerhin über 3.000 Eiserne auf den Rängen, und aufm Platz stürmt Rot-Weiß: Trimmi auf Kral, der gibt weiter, am Ende ein Kopfball übers Tor. „Dranbleiben!“ brüllt der Eiserne Hafenmeister mir gegenüber. Ansah passt zu einem Kollegen, wieder drüber, aber Union am Ball!
Ansah stört den gegnerischen Aufbau, wir greifen erneut an, Ecke! „Hier regiert der FCU!“, erwidert von lauten Pfiffen, man vernahm die Unseren offenbar nicht nur am Fernseher recht gut. Weitere Möglichkeiten folgen – nichts total Zwingendes, aber wir freuen uns. Dortmund in unserer Hälfte, aber wir machen dicht! Dann aber holen sie rechts einen Freistoß heraus, kurz drauf sind sie auf der rechten Seite durch. „Wenn der abgegeben hätte …!“, konstatiert unser Gastgeber. In der Zeitlupe sehen wir: Bereits der Direktschuss war elend gefährlich.
Sie zeigen die BVB-Granden. „Da verfinstern sich die Mienen!“, fasst Nachbar Hein deren Gesichtsausdruck zusammen. „He FC Union!“, schallt es derweil von den Rängen. Kurz drauf verfinstern sich unsere Mienen: Erst muss Ilic nach einem Zusammenprall lange behandelt werden. Neue Trikots, roter Turban, weiter geht’s! Dann Superbock eines Verteidigers, der Gegner frei vor Freddy! Der fährt seine Krakenarme aus, bereinigt die Situation. Beim nächsten gegnerischen Angriff muss er nachfassen. Zwei Dortmunder kommen hinten nicht an Ansah vorbei – unsere pressen früh, wenn‘s drauf ankommt, bauen auf, hauen ihn drauf – leider weit nebens Tor.
Wieder Angriff Gelb, der Verteidiger von gerade eben haut den Ball vor seinem Keeper zur Ecke raus, sah verdammt nach Missverständnis aus! Es folgt ein Tor, aber Stürmerfoul. Endlich greifen Unsere wieder an: Ball auf Ansah, der passt hervorragend nach vorn – guter Schuss, Ecke! Die gibt’s kurz darauf gleich zweimal hintereinander vor unserem Tor. War das Hand vor der ersten? Nee, Arm war angelegt, sieht auch der Schiri.
Vorn wieder Ansah: Der Kerl bleibt einfach am Ball, bis der Pfiff ertönt, Freistoß für uns! Schade, sie wehren ihn ab, aber „Wir lieben Union, jawoll!“ Kurz drauf winkt unserer Mannschaft die durchaus verdiente Belohnung: Ilic findet sich schließlich vorm leeren Tor, doch sein Ball geht knapp an der falschen Seite des Pfostens vorbei – das wärs gewesen! Eiskalt indes zeigt sich der Gegner. Einer Flanke der Marke „die hätte nie ankommen dürfen“ wird von Guirassy, DEM gegnerischen Aktivposten schlechthin, dankbar angenommen und in unser Tornetz gehauen.
Foul? Abseits? Mist verdammter, nichts da, wir liegen hinten, auch nach der Nachspielzeit. Schade, schade, das hatte lange Zeit so gut ausgesehen. Ich versuche, mich an der Inselsonne und am von unseren Gastgebern hochgradig liebevoll hergerichteten Halbzeit-Catering zu trösten. Dazu bekamen wir in unserer Halbzeitansprache vor allem eine Vokabel um die Ohren: „Positiv!“ Das hatte offenbar auch unsere Mannschaft zu hören bekommen, denn sie legten sogleich wieder volle Pulle los:
Ecke Trimmi – Torwartparade, schade! Die nächste Chance wird uns abgepfiffen, dann muss auch Freddi wieder halten, und Doekhi liegt am Boden! Schon wieder steht unser Keeper im Zentrum des Geschehens, dann Union über links, nochmal schade! Fast eine Viertelstunde ist gespielt, als Guirassy uns das nächste Ding einschenkt. Der Kerl macht mich fertig! Kurz drauf hilft er nach einer Union-Ecke hinten aus, und wir liegen weiterhin 0:2 gegen ihn zurück.
Minute 68, unser Keeper hält, „jetzt geht’s lo-hos!“, bemühen wir uns weiter, der Halbzeitansprache unseres Gastgebers gerecht zu werden. Mal wieder eine Aktion im gegnerischen Strafraum, Unioner stürmen vor, von den Rängen nach wie vor lautstark unterstützt. Viele Wechsel auf beiden Seiten, der Gegner bringt unter anderem Ryerson rein. „Und so zogen wir in die Bundesliga ein, und wir werden auch mal …!“, stimmen wir in den Gesang unserer Auswärtsfahrer ein. Ja verdammt, irgendwann punkten wir gegen diesen Gegner auch mal auswärts!
80. Minute, Ecke Dortmund, unser Bundesliga-Song erklingt, über 6.000 wippende Arme. Danke lieber Übertrager, dass du dann doch hin und wieder den Gästeblock zeigtest. Der sächsische Co-Kommentator lobt unsere Fans, da schepperts erneut in unserem Kasten. Satter Schuss, leider verdammt gut rausgespielt. Ecke Union … schade, aber Unsere sind fast nahe dran am gelungenen Pass. Sarkasmus aus, es wurde nichts mehr, sollte heute mal wieder nicht sein.
Dieser Gegner und vor allem einer seiner Spieler liegen uns zumindest in diesem Stadion so was von gar nicht. Immerhin kein 6:0 wie beim letzten Aufeinandertreffen an diesem Ort. Ironie der Statistik? Wir schossen einmal öfter auf des Gegners Tor, holten mehr Ecken heraus, gewannen knapp mehr Zweikämpfe gegen einen Kontrahenten, der 2,5 km mehr lief und einfach mal drei Tore schoss. Dennoch mein Dank an alle Eisernen, die in Dortmund für unsere Farben kämpften.
Mir blieb am Ende das Auswertungsbier unterm Sonnenuntergangs-Himmel in salziger Seeluft und die Tatsache, dass ich das verdammte Spiel bei Freunden erlebte. Wo Unionerinnen und Unioner zusammenkommen, fühlt sich für mich jedwedes Spielergebnis besser an als allein. Dazu der Heimweg am Meer, gepaart mit der Gewissheit: Das nächste Spiel erlebe ich in meinem Block an der Mittellinie. Alles raushauen heißt es dann für uns 20.000 auf den Rängen, Mannschaft und Stab auf und neben dem Platz und alle anderen dort, wo sie sind – hoffentlich nicht allein! Eisern heißt dit.
Wer: Tim Skarke (29)
Wann:09.09.2025