Die aktuellen Infos zum Spieltag findet Ihr bei uns. Wie spielte der 1. FC Union Berlin? Mit welcher Aufstellung könnten die Eisernen in den Spieltag gehen und was erwartet uns mit dem nächsten Gegner? Infos rund um den 1
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Bildquelle: Harleypaul on Tour [], (Bild bearbeitet)
Mein Spieltag begann auf unserem Eisernen Flaggschiff Viktoria, welches mich zusammen mit Freund Christoph und weiteren knapp 70 Unionerinnen und Unioern gen Köpenick schipperte. Der Taz-Unioner hatte zusammen mit der Union-Stiftung zur historischen Themenfahrt eingeladen. Meine Autoren-Kollegen Mark Scheppert, Lutz Deckwerth und ich unterhielten die Reisenden mit Buchauszügen, passend zur vorbeischwankenden Landschaft.
Im Stadion stimmte uns Christian auf die ersten 12 Spielminuten ein. „Bitte lasst uns unsere Freiheiten im Stadion!“, lautete sein Appell an die alsbald zum Thema Sicherheit tagenden Gremien. „Eisern Union!“ kam die Antwort von den Rängen, dass es in meinen Ohren klingelte. Ja verdammt, unsere Stadien sind sicher, sicherer als so mancher andere Ort, was ich hier nicht in eine bestimmte, sondern in alle Richtungen meine.
Die bleierne Stille der ersten 12 Minuten erzählten von einem tödlich sicheren Stadionerlebnis. Fußball mit Tennis-Kulisse, was soll das? Ein besonderer Grund zur Freude war mir allerdings die Anwesenheit meines alten Freunds Rolf. Nach gefühlten Jahrzehnten stand er plötzlich wieder neben mir im Block, genau wie Schulfreund Andy. Den hatte ich bei einer Lesung mal als „guten Fußballer“ vorgestellt, worauf mir sogleich einer widersprach: „Er ist kein guter, sondern ein sehr guter Fußballer!
8.25 Minuten sind von der Uhr, da haben die Gäste eine Chance, war aber wohl Abseits. Anderthalb Minuten später Chance für Union, kurzes Klatschen, weiter geht’s. Endlich ists soweit: „5-4-3-2-1-„Wir sind Unioner, wir sind die Kranken!“ Wir verlieren den Ball, der Heidenheimer Konter landet bei Freddy. Angriff Union, Ansah schießt aus spitzem Winkel, der Keeper muss prallen lassen, „Hinein, hinein, hinein!“
Zwei Heidenheimer liegen im eigenen Strafraum, einer bleibt liegen. Der Schiri ruft die Sanis ran, auf der Waldseite erklingt der Messer-Song. Als sich der Vorsänger in Halbstarken-Manier mit „Steh auf, du Sau“ hervortut, ernten er und die seinen Pfiffe von der Gegengerade, Danke. Wir applaudieren, als der Heidenheimer wieder steht. Der Schiri gibt den Ball fälschlicherweise nach Heidenheim, doch deren Keeper gibt ihn uns mit einem weiten, unscharfen Abstoß zurück, nochmals danke.
„Alléz FCU, alléz-alléz!“ geht’s auf den Rängen Eisern weiter, aufm Platz ein Ball nach vorn ins Leere, schade. Einem ungeahndeten Foul der Heidenheimer folgt ein geahndetes der Unseren. Ist es eine Konzessionsentscheidung, dass der Schiri die Gelbe für unseren Mann stecken ließ? Denn taktisch war das Ding in jedem Fall. Wir greifen an, das gegnerische Tor ist leer – leider kurz darauf Abseits, verdammt schade!
Union bleibt im Vorwärtsgang, und die Heidenheimer fallen jetzt doch auffallend oft. Hinten stehen sie leider gut, es wird das sicher nicht nur von mir erwartete Geduldsspiel. Wie überaus befreiend, als es endlich klappt. Rani befördert die Pille hinter die gegnerische Torlinie, und in meiner unmittelbaren Umgebung bricht ein Bier-Regen sondergleichen aus. Mein Buch ist nass, oben schützte mich meine Melone. „Wo hatte der dit volle Bier her?“ fragt einer hinter mir in den Dschungel unserer Umarmungen.
„Oh Köpenick, Du bist wunderschön!“, geht es laut schallend weiter, während unsere Mannen weiter des Gegners Tor berennen. 6 Minuten gibt’s obendrauf. Es wird dann doch wieder ruhiger und weiterhin fällt der Gegner des Öfteren. Dann der Pausenpfiff – ja verdammt, so könnte die Partie gegen unseren schwäbischen Angstgegner gern weitergehen. Als der Ball wieder rollt, wirken Unsere zunächst stabil. Gelb für Heidenheim nach Foul an Rani.
Heidenheim kontert, unsere Defensive reagiert auffallend ruhig. Ein bisschen wirkts auf mich, als könne uns heute nichts passieren. War das der Fehler? 63. Minute, der Ball streicht aufreizend knapp an unserem Kasten vorbei. Ballverluste und Gewinne im Mittelfeld, das nächste taktische Foul der Gäste, die nächste Verwarnung. Von der Waldseite erklingt die Melodie, die ich vom Boxen als Ricky-Hatton-Song kenne, hier natürlich mit Union-Text. Angriff Heidenheim, zur Ecke geklärt.
Konter von beiden Teams, nun foulen wir taktisch, erst Kemlein, dann Khedira, der gegnerische Kopfball geht gut drüber. Und doch gefällt es mir nicht, dass der Gegner hier mehr und mehr übernimmt. Kopfball nebens Tor, bald darauf eine Ecke, Freddy pflückt das Ding! Und die reguläre Spielzeit neigt sich ihrem Ende zu. Es wird immer enger für uns, immer wieder greift der Gegner an, wir dreschen den Ball nach vorne, ein klein wenig Entlastung. Betteln wir hier?
Kaum noch Entlastung, und in Minute 90 ist es soweit. Heidenheim belohnt sich mit dem mittlerweile leider hochverdienten Ausgleichstreffer. 4 Minuten Nachspielzeit und „Kämpfen und Siegen!“ von den Rängen. Ansah schubst, kriegt er abgepfiffen. Das sah andersrum heute schon mal anders aus, aber das ist jetzt nicht das Problem. Die Gäste drängen nämlich sofort wieder vor unseren Kasten. Endlich mal wieder ein Unioner Angriff, weit übers Tor, aber immerhin! „Wo du auch spielst, ja wir folgen Dir!“, findet sie Waldseite das passende Liedgut.
Heidenheim jetzt zweikampfstark, Unsere oft zu langsam. Ecke für den Gegner – und unser Tornetz zappelt erneut. Mit dem Schlusspfiff dreht Heidenheim das Spiel, und mir bleibt nur, Meister Schmidt und den Seinen zu gratulieren. Unsere am Boden, sie stehen wieder auf. Zur Ehrenrunde, welche sich für unser Team wie ein innerer Spießrutenlauf angefühlt haben dürfte, gibt’s unser Mantra. Ist es vielleicht heilsam, dass es uns dann doch so fett erwischte? „Der Tag war eigentlich zu schön für ein solches Ende, aber so ist es manchmal“, schreibt mir Christoph.
Wer: Laurenz Dehl (24)
Wann:13.12.2025