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Bildquelle: Harleypaul on Tour [], (Bild bearbeitet)
Unser Auswärtsspiel auf St. Pauli wollte ich zusammen mit einem Freund in der nahegelegenen „Tante Käthe“ kieken. Da sich mein Freund nicht meldete, traf ich allein dort ein. In meinem Rücken lief Arsenal gegen Tottenham, vor mir – ohne Ton – war der Rasen des Millerntor-Stadions zu sehen. Dass es dort so leise war, lag zunächst am Tresen-Personal und dann an den laufenden Fan-Protesten. Fußball mit Tennis-Atmosphäre ist nichts für mich, genauso wenig für den Kommentator, welcher das Stadionerlebnis mit lebendigen Rängen pries.
Aufm Platz schickt Rothe seinen Mannschaftskollegen Ansah. Der wird geschubst, den Schiri stört es nicht. Beide Mannschaften zeigen in ihren äußerst zurückhaltenden Angriffsversuchen, dass sie hier vor allem eines vorhaben: Bloß nicht als erster den entscheidenden Fehler machen! Ecke Pauli nach gut 11 Minuten, nachdem sie mal wieder ungesühnt foulen durften, zumindest durch meine rot-weiße Vereinsbrille betrachtet.
Endlich schalten sich die Ränge zu, jetzt wird’s Fußball! Der Gästeblock brennt Weiß und Rot zu „Wir sind Unioner, wir sind die Kranken!“ Wird teuer, sieht aber gut aus. Pauli stört früh, während wir nach einem Einwurf direkt mal vors gegnerische Tor kommen, Eisern Union! Dann ist „Nebelpause“ am Millerntor. Weiter geht’s, Unsere flanken in den gegnerischen Sechzehner, Kopfball – schade, links vorbei, aber immerhin!
Dann passiert erst mal wieder nichts, ab und an kommen Unsere vor den gegnerischen Kasten, holen sogar mal eine Ecke. Trimmi auf Leo, wieder schade – aber Pauli im Gegenzug, verdammte Axt, das war knapp! Dann überbieten sich beide Teams erneut in Sachen Fehlervermeidung, während in meinem Rücken die Arsenal-Fans jubeln, schon zum zweiten Mal. Kurz darauf köpft Tom Rothe gar nicht mal so weit am gegnerischen Kasten vorbei.
Leo klärt hinten, dann stürmen Unioner wieder vor. Weiter Einwurf von Käpten Trimmi in den Sechzehner. Khedira schießt seinen Mannschaftskollegen Ilic an, doch der Ball kommt zu ihm zurück. Diesmal lässt Rani sich nicht lange bitten und haut das Ding am machtlosen Keeper der Paulianer in die Maschen. Ja verdammt, das habt ihr verdient, und ich genieße es jetzt aus voller Kehle, es den Gunners-Anhängern gleichzutun.
Als Akteure beider Mannschaften im Mittelkreis stehen und der Schiri reglos neben ihnen verharrt, durchfährt es mich sofort: Nee Leute, jetzt nicht wieder ne Runde VAR nebst Aberkennung des Treffers aufgrund einer verdächtigen Handbewegung an einem Abendbrotstisch in Buxtehude, Ortsteil Posemuckel! Oh nein, es gibt Anstoß von der Mittellinie, wir führen tatsächlich, sogar bis zum Pausentee!
Ich kehre nach Hause an den heimischen Rechner zurück und lese: Union mit 52% Ballbesitz und 7:2 Torschüssen, Paulis Kicker rannten fast einen Kilometer mehr als Unsere. Da erfahre ich, dass mein Freund, mit dem ich in der Käthe gucken wollte, im Krankenhaus liegt und wiederbelebt werden musste. Das Spiel läuft wieder. Schon sieht Rani nach taktischem Foul die Gelbe. Freistoß Pauli, Danilho knallt den Ball ins Seitenaus. „St. Pauli!“, kommt es lautstark von den Rängen, der Kommentator redet deren Mannschaft schlecht.
Unsere bringen den Westerngesang, Freistoß Trimmi aus dem Halbfeld, der Neu-Paulianer Oppi schießt ihn weit nach vorn ins Seitenaus, während ich alle Daumen für meinen Freund drücke. Drei Mann nehmen Burke den Ball ab, aber wir haben ihn wieder. Pauli wirke verunsichert, macht bitte was draus! Pauli befreit sich, Ecke auf den zweiten Pfosten, geklärt zur nächsten Ecke, nun von der anderen Seite. Das Heimteam wird druckvoller, und die Ränge unterstützen sie.
Sie drücken uns in die eigene Hälfte, müssen aber erst mal hintenrum. Schon erobern sie erneut den Ball, sind sie wieder im Vorwärtsgang. Pauli ist jetzt besser im Spiel als in der gesamten Hälfte 1. Endlich mal wieder wir, aber sie können klären. Unsere versuchen, über Diogo Ruhe reinzubekommen, der Ball flippert durch unsere Hälfte, Unsere stellen die Passwege zu. Dann fast ein Angriff, aber schon wieder Pauli.
Schuss aufs Tor, Freddy fängt ihn, ein Abschluss! In Minute 60 bester Abschluss Pauli, und schon wieder sind sie im Vorwärtsgang. Bislang tragen die Zweikampfsieger zumeist unser hellblaues Auswärtstrikot. Aber Pauli stürmt und drängt. Baumi wechselt defensiv, Král für Ilic in Minute 65, dazu „Schalalalalalala – Eisern Union!“ Ballverlust Union, sie greifen an, Flanke Richtung Elferpunkt, wieder zu Pauli, 17 m Flachschuss an unserem Tor vorbei.
68 Minuten sind herum, finden wir zurück in dieses Spiel? Jetzt der Ausgleich, und es würde verdammt eng. Pauli holt die nächste Ecke raus und fightet, viel Betrieb im Fünfer, Freddy hat den Ball, schickt ihn vor zu Burke, dem sie das Spielgerät sofort wieder abnehmen – erneut Pauli im Vorwärtsgang. Freddy nimmt den Ball auf. Noch ist es zu wenig, was das Heimteam hier bringt.
Baumi bereitet einen Mehrfachwechsel vor, unterrichtet die neuen Spieler per Zettelsammlung – wie einst Meister Zettel-Lienen. Pauli muss verletzungsbedingt ebenfalls wechseln. Unsicherheit bei Trimmi und Freddy, aber sie können es noch nicht nutzen. Traumpass vor unser Tor, der Ball knallt an den Pfosten in Minute 74, verdammt, war das knapp! Der zweite Ball aus 25 Metern landet in Freddys Armen. Kurz durchschnaufen, „Eisern Union!“, zweimal dreimal, gleich nochmal, und nochmal.
Pauli sei jetzt klar das bessere Team, ich höre immer nur die Namen von Hamburger Spielern, sie führen jetzt auch in Sachen Ballbesitz. „He FC Union, olé-olé FC Union!“ Haben Unsere den Ball, bekommen sie sofort Druck, alle Paulianer in unserer Hälfte, zum Glück Missverständnis, Ball im Seitenaus. Als Jeong nahe der Mittellinie einen Einwurf rausholt, ist das schon ein Grund zur Freude. Gleich nochmal Einwurf Union.
Querfeld habe einen eingebauten Kompass, immer wieder sind seine Locken dort im Spiel, wo es nötig ist. „F-C-U-Fußballclub Union Berlin“, brüllt der Gästeblock im Hamburger Sturm. „St Pauli!“, halten die Heimfans dagegen, während ich nur noch will, dass dieses Spiel endlich Geschichte ist. Pauli aus 18 Metern, am Ende hoppelt Ball auf Freddy zu. Ecke Pauli, Freddy lenkt den Ball am rechten Pfosten vorbei ins Toraus, nächste Ecke. Freddy faustet ihn raus, Lupfer aus 18 Metern, Freddy nimmt Ball auf.
Langer Ball nach vorn ins Nichts, Pauli am Ball. Freistoß Trimmi in den Strafraum, aber Foul von Haberer – 89. Minute, und der Stream hakt! Pauli in unserem Sechzehner, Oppi schlägt ein Luftloch, wie lang ist die Nachspielzeit? 5 Minuten plus Ecke Pauli, Kopfball am Tor vorbei! Freddy hat Zeit zum Abstoß, legt sich den Ball auf der Kreidelinie zurecht, weg von unserem Tor damit! Und ja verdammt, wir bringen das Ding gegen zumeist harmlos stürmende Kiez-Kicker über die Zeit!
„Zurück aus St. Pauli“, meldet sich Freund Christoph kurz vor Mitternacht: „Manchmal wünscht man sich, dass sich das Spielglück NICHT irgendwann ausgleicht. Wir hätten nach dem heutigen Abend einiges zu befürchten. Temperaturen und Spielverlauf haben uns zittern lassen.“ Gezittert habe ich mehrfach, und ich tue es bis jetzt. Nebenbei freue ich mich erstmal über die Punkte 13 bis 15 und drücke weiterhin alle Daumen für meinen Freund. Eisern heißt dit!
Wer: Martin Krüger (46)
Wann:27.11.2025