Fazit zur Hinrunde: Unions Frauen müssen um erneute Titelverteidigung zittern

Union Berlin Damen - Hinrunden-Fazit

Bildquelle: 1. FC Union Berlin [], via Wikimedia Commons (Bild bearbeitet)

Das Frauenteam von Union Berlin hat einen erfolgreichen Start in die Rückrunde hingelegt. Gegen den USV Jena II feierten die Eisernen Ladys einen mühevollen 2:1-Heimsieg und mischen in der Regionalliga Nordost weiter ganz oben mit. Doch wie fällt das Zwischenfazit kurz vor der Winterpause aus?

Nach zwölf von 22 absolvierten Spieltagen liegen die Frauen des 1. FC Union weiter auf Kurs Titelverteidigung, musste aber Spitzenreiter RB Leipzig etwas ziehen lassen. In der Tabelle liegt die Auswahl von Cheftrainer Falko Grothe mit 28 Punkten auf dem Konto sechs Zähler hinter der Frauenmannschaft des Brauseklubs aus Sachsen auf dem 2. Platz. RBL, das zusammen mit der FCU-Auswahl das einzig noch ungeschlagene Team der Saison ist, hat seine großen Ambitionen auf den Aufstieg bislang eindrucksvoll mit einer Bilanz von elf Siegen und einem Unentschieden unterstrichen. Zudem stellen die Sachsinnen, die sich im Sommer namhaft (u.a. Anja Mittag) verstärkt haben, mit 58 Toren die mit Abstand treffsicherste Offensive und mit nur drei Gegentoren zugleich die stabilste Defensive.

Können Union-Frauen RB Leipzig noch abfangen?

Für Union Berlin dürfte es somit schwer werden, die konstanten Leipzigerinnen noch vom Thron zu schubsen und sich zum dritten Mal in Folge den Staffelsieg im Nordosten zu sichern. Doch die Saison ist noch lang und RB Leipzig muss im ersten Spiel im nächsten Jahr (1. März) bei den Eisernen Damen aus Köpenick vorspielen. Um im Aufstiegskampf nicht weiter und wohl vorentscheidend Federn zu lassen, zählt für die Unionerinnen nur ein Sieg!

Aber das ist noch Zukunftsmusik. Vielmehr wollen wir uns auf den bisherigen Saisonverlauf konzentrieren. Dieser begann für das durchaus erfolgsverwöhnte Grothe-Team alles andere als optimal. Mit drei Remis in Folge legte man einen äußerst durchwachsenden Start hin, wenngleich Union Berlin am 3. Spieltag bei RB Leipzig ein torloses Remis erkämpfte und als bislang einziges Team der Staffel Zählbares gegen die Bullen holte.

Torjägerin Heiserle blüht auf

Danach ging es auch mit der Formkurve der Roten nach oben. Das lässt sich durch acht Siege in neun Partien, in denen man lediglich vier Gegentore kassierte, belegen. Mit Ausnahme des bitteren 2:2-Unentschieden am 6. Spieltag vor heimischer Kulisse gegen den Magdeburger FFC hat sich der 1. FC Union Berlin keine Blöße gegeben. Dafür ließ es das Grothe-Team zum Ende der Rückrunde ordentlich krachen. Abstiegskandidat Erzgebirge Aue wurde Ende Oktober gleich mit 9:1 aus dem eigenen Stadion geschossen, wobei Torjägerin Lisa Heiserle drei Treffer bejubeln konnte. Zwei Wochen später folgte nach einem zwischenzeitlichen 3:0-Auswärtstriumph beim 1. FFV Erfurt der nächste Kantersieg - 6:0 gegen Eintracht Leipzig-Süd!

Heiserle traf zwar nur einmal ins Schwarze, dennoch ist die 21-Jährige bislang DIE große und positive Entdeckung im Frauenteam des 1. FCU. Nach zwölf Einsätzen hat die Stürmerin stolze 13 Treffer in der Statistik zu stehen. Hinzu kommen noch fünf Vorlagen. In der Torjägerliste der Regionalliga Nordost reiht sich Heiserle damit an 3. Stelle ein. Die langjährige Nationalstürmerin Anja Mittag hat für RB Leipzig derweil 16 Mal geknipst und führt erwartungsgemäß die Torschützenliste an. Teamintern ist hinter Heiserle Marta Stodulska mit acht Buden torgefährlichste Unionerin.

Union bezwing Jena II - Topspiel gegen Viktoria steht an

Die beiden Goalgetterinnen waren es auch, die den jüngsten 2:1-Erfolg gegen die Zweitvertretung des FF USV Jena sicherstellten. Nachdem Heiserle die Führung in einer munteren und temporeichen Auftaktphase am vergangenen Sonntag erzielte, bewahrte Stodulska ihre Farben mit dem späten, aber verdienten Siegtreffer vor einem Fehlstart in die Rückrunde. Die Polin war in der 85. Minute zur Stelle, nachdem der fünftplatzierte Gast aus Jena sechs Minuten zuvor den zwischenzeitlichen Ausgleich markieren konnte.

Sehr zur Freude von Trainer Grothe, der zwar im Anschluss die mangelnde Defensivkompaktheit seiner Mannschaft monierte, aber dennoch festhielt: „Am Ende haben die Spielerinnen eine tolle Moral bewiesen, sie wollten unbedingt den Siegtreffer erzielen, haben sich innerhalb kurzer Zeit von dem Gegentor erholt und die richtige Reaktion und Körpersprache gezeigt. Unter dem Strich stehen die drei Punkte gegen einen Gegner aus der oberen Tabellenhälfte.“

Bevor es für Union Berlin und den Rest der Regionalliga Nordost in die Winterpause geht, wartet aber noch ein schweres Auswärtsmatch. Am kommenden Sonntag (1. Dezember) geht das Berlin-Derby bei Viktoria 1889 über die Bühne. Der Stadtrivale lauert mit zwei Zählern Rückstand auf Union auf dem 3. Rang und will die Eisernen Ladys möglichst noch überholen. Aber natürlich wollen sich auch die Roten die drei Punkte unter den Weihnachtsbaum legen, die Machtverhältnisse in der Hauptstadt aufrechterhalten und bester Laune zum traditionellen Weihnachtssingen von Union Berlin im Stadion an  der Alten Försterei vorbeischauen.


Union Berlin Frauen

Werbung