Rani Khedira: Was für und gegen eine Verlängerung beim 1. FC Union spricht

Bildquelle: Steffen Prößdorf [CC BY-SA 4.0], via Wikimedia Commons (Bild bearbeitet)

Leitwolf und Mittelfeldchef - Rani Khedira ist beim 1. FC Union Berlin absoluter Leistungsträger. Doch ob er das über die Saison bleibt, ist fraglich. Denn der Vertrag von Khedira läuft im Sommer aus und angesichts seiner starken Entwicklung in Köpenick gibt es einige Interessenten. Welche Zukunftspläne hat der Sechser? Fakt ist, sowohl für einen FCU-Verbleib als auch einen Wechsel gibt es reichlich Argumente. Wir verraten welche!

Bleiben oder gehen? Die Frage wird Rani Khedira in den nächsten Wochen in Form einer Vertragsverlängerung bei Union Berlin oder aber eines ablösefreien Wechsels beantworten. Eine schwierige Entscheidung die der 29-Jährige zu fällen hat. Denn Khedira weiß, was er an den Eisernen hat - und andersrum.

Pro Verlängerung von Rani Khedira: Stammplatz & hohe Fischer-Wertschätzung

Bei der Erfolgsstory die Union Berlin in den letzten zwei Jahren schrieb, war Rani Khedira, der im Sommer 2021 ablösefrei vom FC Augsburg kam, einer der Hauptdarsteller. Unter Trainer Urs Fischer war Khedira auf Anhieb gesetzt, unantastbarer Stammspieler. Der Beleg in Zahlen. Seit seiner Ankunft bestritt der defensive Mittelfeldspieler 56 von 59 Ligaspielen, stand dabei immer in der Startelf! Zweimal fehlte er gelbgesperrt, einmal wurde er geschont. Auffallend: Alle drei Spiele ohne Khedira gingen verloren!

Auch das zeigt, wie wichtig der Rechtsfuß für die Fischer-Truppe ist. Khedira weiß um seinen hohen Stellenwert in der Mannschaft - und auch bei den Fans. Nicht umsonst ist er Vize-Kapitän, der das uneingeschränkte Vertrauen von Fischer genießt. Für den Union-Coach ist Rani Khedira der verlängerte Arm auf dem Spielfeld. Er ordnet das Spiel, gibt Anweisungen und achtet auf die Abstände zwischen den Mannschaftsteilen. „Er ist fürs Gleichgewicht zuständig, ist aggressiv und ein Leader, der auch versucht, seine Mitspieler zu coachen“, sagte Fischer über seinen Schlüsselspieler. Diesen Status würde sich Rani Khedira mit einer Verlängerung bei den Eisernen sichern.

Khedira Zukunft: Erneute Europa-Teilnahme erhöht Chancen auf Union-Verbleib

Auch sportlich ist Union Berlin für den Schwaben weiter reizvoll, was die Aussichten auf einen Khedira-Verbleib sicherlich erhöht. Die erneute Teilnahme am europäischen Geschäft hat der Tabellendritte fast sicher, darf sogar von der Champions League träumen. Außerdem konnte sich Rani Khedira beim FCU in den Dunstkreis der Nationalmannschaft spielen. Warum es noch nicht für eine Nominierung reichte, bleibt rätselhaft.

Mit einem Wechsel - vielleicht nach England - würde Khedira auch ein Risiko eingehen. Er müsste sich neu beweisen, während sein Stammplatz bei Union Berlin nahezu in Stein gemeißelt ist. Außerdem gibt es warnende Beispiele. Denn für einige Ex-Union-Stars lief es nach ihrem Union-Abschied schlecht. Man denke nur an Taiwo Awoniyi, Max Kruse, Marvin Friedrich, Christopher Lenz oder Sebastian Andersson. Ein Augenmerk liegt wahrscheinlich auch auf seine Martkwertentwicklung. Bei seinem Wechsel nach Köpenick betrug dieser 5 Millionen Euro - mittlerweile wird dieser auf 8 Millionen Euro taxiert. Luft nach oben ist auf jeden Fall vorhanden. Gepaart mit seinen Einsatzzeiten, ist es nur eine Frage der Zeit, bis er wieder die 10-Millionen-Euro-Schallmauer knackt.

Contra Khedira-Verlängerung: England mit finanzieller Anziehungskraft

Trotz alldem, gibt es jedoch einige Argumente, warum sich Rani Khedira für einen Wechsel im Sommer entscheiden könnte. Allen voran monetäre! Sollte Khedira, der angeblich von einigen englischen Klubs umworben wird, in der Premier League landen, winkt ihm locker eine Verdopplung oder Verdreifachung des Gehalts. Plus einer netten Unterschriftsprämie. Finanziell können die Eisernen da schlicht nicht mithalten. Und mit 29 Jahren bleibt Khedira auch nicht mehr allzu viel Zeit, das ganz große Geld abzusahnen. Selbst wenn es „nur“ für ein mittelmäßiges PL-Team reichen würde.

England ist für viele Spieler das gelobte Land. Finanziell höchst attraktiv, zudem die stärkste Liga der Welt. In der Premier League könnte sich für Khedira auch die Tür zum DFB-Team leichter öffnen als es beim 1. FC Union der Fall ist.

Auslandserfahrung & neue Herausforderung für Khedira reizvoll?

Zudem hat Khedira, der auch bei Eintracht Frankfurt gehandelt wird, seine gesamte Karriere in Deutschland verbracht. Die Auslandserfahrung ist verlockend, mit Bruder Sami Khedira (der einst für Real Madrid und Juve spielte) hätte er dabei einen hilfreichen Ratgeber. Ein Abschied aus der Alten Försterei würde auch das Verlassen der Komfortzone bedeuten, was viele Spieler gerne als Beweggründe für Vereinswechsel aufführen.

Und ja, Rani Khedira könnte nach zwei erfolgreichen Jahren beim 1. FCU gewillt sein, eine neue Herausforderung, ein neues Abenteuer anzutreten. Zumal er mit den Eisernen nahezu das Maximum erreicht hat. Gehen, wenn es am schönsten ist, sagt der Volksmund. Bleibt zu hoffen, dass es bei Khedira nicht der Fall ist und er Union Berlin die Treue hält! Hoffnungsmacher: Nach eigener Aussage bleibt für den Mittelfeldspieler der 1. FC Union „der erste Ansprechpartner“!