Union Berlin will Streikprofi Hofmann verpflichten - Charakterlich passt es nicht

Philipp Hofman streikt sich zu Union Berlin - Passt es überhaupt?

Bildquelle: Silesia711 [CC BY-SA 4.0], via Wikimedia Commons (Bild bearbeitet)

Hofmann hat uns gestern Abend informiert, dass er sich nicht imstande sieht, heute aufzulaufen", sagte der Sportdirektor des Karlsruher SC Oliver Kreuzer vor dem Spiel am gestrigen Tage gegen Hannover 96 „Sky". "Deswegen spielt er heute nicht."

Gemeint ist Philipp Hofmann, der in der vergangenen Saison Topscorer beim Karlsruher SC in der 2. Liga war. Kreuzers Aussage lässt tief blicken und sollte auch ein Warnhinweis an die Verantwortlichen des 1. FC Union Berlin sein!

Kommt nach Awoniyi nun auch Hofmann?

Schon seit Wochen kursieren Union Berlin Transfergerüchte um den 27-jährigen, der wohl vor einem Wechsel an die Alte Försterei steht. Bei den Eisernen sucht man weiterhin nach Durchschlagskraft im Sturmzentrum. Gestern verpflichtete man Taiwo Awoniyi leihweise vom FC Liverpool und dennoch soll Hofmann folgen.

Klar ist, dass sich der Zweitligist Karlsruher SC und der 1. FC Union Berlin in Verhandlungen befinden. Bisher konnte man sich auf keine Ablösesumme einigen. Kreuzer bestätigt indes, dass ein Angebot aus Köpenick für Philipp Hofmann eingegangen ist, sagt aber auch, dass man „weit weg von dem ist, was sich Union vorstellt“.

Kreuzer: „Es ist vielleicht ein Versuch, den Wechsel zu erzwingen“

Auch sagte Kreuzer, dass man ebenso weit weg von den kolportierten 5 Millionen Euro. Rund 3-4 Millionen Euro soll der Transfer des Angreifers kosten, der erst seit einem Jahr beim KSC spielt und noch Vertrag bis 2021 besitzt. Sein Marktwert: 1,5 Millionen Euro laut „Transfermarkt.de“.

Selbst wenn sich beide Parteien auf einen Transfer einigen sollten muss die Frage gestattet sein, ob Philipp Hofman charakterlich ins Mannschaftsgefüge passt? Oliver Kreuzer glaubt indes nicht, dass es ihm „körperlich schlecht geht“. Er mutmaßt, dass Hofmann den Wechsel nach Berlin erzwingen möchte.

Hofmann verhält sich nicht loyal – Passt er dennoch zu Union?

So ganz unrecht scheint der Sportdirektor des KSC nicht zu haben, denn Hofmann war weder krank noch verletzt. Warum er also nicht spielen wollte, liegt auf der Hand, wenn man eins und eins zusammenrechnen kann. Hofmann möchte es anscheinend nicht riskieren, sich zu verletzten und somit einen möglichen Transfer zu Union Berlin zu verpassen.

Auf der einen Seite etwas verständlich – auf der anderen Seite ist das Verhalten nicht kollegial, geschweige denn loyal seinen Mannschaftskollegen gegenüber. Die Vergangenheit hat gezeigt, wie sich solche Situationen in anderen Klubs auswirken kann. Der Fall Dembélé, Pierre-Emerick Aubameyang sowie Henrikh Mkhitaryan (alle ehemals beim BVB) haben gezeigt, zu welcher Schlammschlacht man fähig ist, wenn der Spieler nicht seinen Willen bekommt.

 

 

Wird Hofmann zum Streikspieler? – Union Berlin hat andere Werte

Nun möchte man Philipp Hofmann nicht Ähnliches unterstellen, allerdings ist sein gestriges Verhalten bezeichnend für einen Streikspieler. Bei Union Berlin lebt man vom Zusammenhalt! Ebenso ist kein Spieler größer als der Verein und Ego-Trips werden bei den Eisernen auch nicht gern gesehen.

Am Beispiel von Philipp Hofmann können Oliver Ruhnert und Trainer Urs Fischer jedoch Tendenzen erkennen, welche Werte ihm scheinbar nicht so wichtig sind. Seine sportliche Klasse, die er zumindest in der 2. Liga in der Saison 2019/20 mit 17 Toren und 6 Vorlagen unter Beweis stellte, sind unbestritten. Allerdings hat er sich in der Bundesliga noch nicht bewiesen.

Verpflichtung von Hofmann wäre ein falsches Signal

Wenn die Union-Verantwortlichen in Hofmann etwas sehen, dann wird sicherlich auch einiges dran sein, denn sonst würde man ihn nicht für die Beletage des deutschen Fußballs verpflichten wollen. Ruhnert und Fischer haben in der Vergangenheit gezeigt, dass sie auch auf die charakterlichen Züge eines Spielers achten und bei aller Liebe, ein „Streikprofi“ bringt nicht die Werte mit, die uns wichtig sind.

Eine Verpflichtung wäre ein falsches Zeichen, denn wer sich auf diese Art und Weise aus einem Vertrag lösen möchte, um sich einem höherklassigen Verein anzuschließen, der wird wahrscheinlich auch die nächste Situation ähnlich forcieren, falls abermals ein Wechsel im Raum steht.

Transfer von Philipp Hofmann überdenken

Man kann in dieser Hinsicht auch nicht sagen: „Oliver Ruhnert macht das schon“, so wie es häufig gesagt wird. Meist passen die Entscheidungen der sportlichen Führung, aber in diesem Fall sollte man besser die Finger von Hofmann lassen. Ebenso ist Hofmann ein wahrer Wandervorgel, der in den letzten sechs Jahren bei sechs verschiedenen Vereinen unter Vertrag stand. Nun muss das nicht viel zu bedeuten haben, allerdings werden Tendenzen des Ex- Braunschweigers dadurch klarer.

Am Ende wird man hoffentlich die richtigen Entscheidungen treffen. Hofmann wäre es jedenfalls aus unserer Sicht nicht. Bleibt also abzuwarten, ob man sich mit dem Karlsruher SC einigen kann oder eben nicht. Vielleicht steckt man auch in Köpenick die Köpfe noch einmal zusammen, um sich über den Charakter Hofmanns zu beraten .


Saison 2020/2021

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