Urs Fischer feuern? Auf keinen Fall – Der eine oder andere fordert es

Urs Fischer vor Entlassng? Völliger Quatsch

Bildquelle: Harleypaul on Tour [], (Bild bearbeitet)

Neun Pflichtspiele in Folge hat Union Berlin unter Urs Fischer nun verloren. Unsere Meinung dazu? Na und!? Natürlich nerven diese unsäglichen Niederlagen und auch wir wollen endlich mal wieder einen Punkt oder besser noch drei Punkte einfahren und mit der Mannschaft zusammen feiern. Die Realität sieht derzeit anders aus.

Auf Regen folgt Sonnenschein und irgendwann werden uns auch wieder Sonnenstrahlen den Tag erhellen. Bis es soweit ist, halte ich es mit Christian, der am Dienstag die für mich treffendsten Worte fand: „Wir kommen da gemeinsam wieder herau.“, womit er völlig recht hat.

Gemeinsam bedeutet zusammen mit Urs

Gemeinsam bedeutet für mich auch, dass wir es mit Urs packen, denn er ist einer der Garanten für den Erfolg seit seinem Amtsantritt. Dass sehen zwar fast alle so, doch ein paar Wenige fordern dennoch bereits den Kopf von Urs Fischer. Sei es, weil er aus ihrer Sicht die falschen Spieler einsetzt oder gar das falsche System aufbietet. Darüber kann man durchaus streiten, aber was bringt es, wenn wir als Hobby-Bundesliga-Trainer unsere gutgemeinten Ratschläge ungefiltert raushauen und dabei keinen Einblick in das Innere der Mannschaft haben?

Es ist immer leicht, dem Trainer die Schuld zu geben. Urs sagt es ja selbst, dass er das Gefühl habe, die Mannschaft höre ihm zu. Sollte der Tag kommen, an dem er nicht mehr dieses Gefühl hat, dann wird er nicht an seinem Stuhl kleben. Bis dahin darf es gerne noch ein paar Jahre weitergehen mit ihm. Wir als Fans und Mitglieder haben ja oftmals ein feines Gespür, wenn sich etwas verändern sollte. Aber in diesem Punkt sehe ich es komplett anders als jene, die die Entlassung von Fischer herbeisehnen.

Urs Fischer erreicht das Team nicht mehr? – Völliger Mumpitz

Es war doch klar, dass der Zeitpunkt irgendwann kommt, wo die Mannschaft nicht mehr so effizient und eiskalt vor dem Tor ist, wo man nicht mehr die letzten Prozente aus sich herauskitzelt – diese Phasen hat man. Wir wurden in den letzten Jahren zudem vom Verletzungspech verschont, während es bei anderen Klubs zur Normalität gehört. Das dürfte auch eine Rolle spielen. Zudem kamen einige Transfers erst recht spät zustande, wodurch sich jene Spieler mit dem Fischer-System noch nicht zu 100% anfreunden konnten.

Seine Kritiker sagen z.B., dass es Fischer nicht gelingt, die Mannschaft so zu erreichen, wie es über die letzten Jahre der Fall war. Andere Stimmen sind der Meinung, Urs´ System wurde entschlüsselt. Hier kann nichts entschlüsselt worden sein, da wir nicht das umsetzen, was der Trainer von den Spielern erwartet und verlangt. Auch sehe ich keine Abnutzung des Coachs in Bezug auf sein Team.

Kleine Teile der Unioner fordern Entlassung – Ruhnert & Fischer sehen es anders

Kurios ist doch, dass ein kleiner Teil unter uns Unionern die Entlassung von Urs Fischer fordert, die Medien zugleich aber sehr zurückhaltend sind. Zugleich wird eher attestiert, dass Urs Fischer weiterhin der Richtige bei Union Berlin ist. Im Normalfall, man kennt es von der Konkurrenz, wenn ein Trainer so viele Niederlagen nacheinander einfährt, dann wird über einen Nachfolger spekuliert. Genau das passiert aktuell noch nicht in der Medienlandschaft.

 

 

Auch etwaige Jobgarantien, die gerne mal von einem Manager ausgesprochen werden, haben die Folge, dass der Trainer kurz darauf fliegt. Solche Garantien hört man von Oliver Ruhnert nicht, was mich ehrlich gesagt sehr beruhigt. Käme so eine Garantie, dann kann man die Uhr danach stellen und man wüsste, dass Urs Fischer fliegen wird. Hier sehe ich also dem Ganzen recht entspannt entgegen.

Presse sieht Trainer als Richtigen an

Faszinierend ist auch, dass zumindest die Big Player unter den Zeitungen (kicker, SportBild, etc.) der gleichen Meinung sind und sagen, dass man den Schweizer nicht gehenlassen bzw. feuern sollte. Ich kann mir gut vorstellen, dass in der Winterpause eine komplett andere Vorbereitung möglich sein dürfte, als es noch im Sommer der Fall war, wo eben noch nicht alle Spieler anwesend waren, weil sie erst später zur Mannschaft stießen.

Und selbst wenn sich nun der Trend fortsetzen sollte, dass man gegen den Abstieg spielt, so dürfte spätestens jetzt jedem klar sein, warum man immer wieder auf die magischen 40 Punkte hingewiesen hatte. Dabei spielte es keine Rolle, ob wir in der Conference League, Europa League oder in der Königsklasse vertreten waren bzw. sind. Das Ziel blieb gleich. Die Führungsriege ist clever genug, um dieses Zahl immer wieder zu untermauern.

40-Punkte-Marke war nie nur ein Gedanke

Auch wenn wir dafür in den letzten Jahren belächelt wurden, weil man es uns einfach nicht abnehmen wollte, dass diese 40-Punkte-Marke so elementar wichtig für den Klub ist, so erklärt es in dieser Saison, warum man daran regelmäßig erinnerte. Das hat auch nichts mit einem stoischen Verhalten zu tun, sondern eher damit, dass man seine eigenen Fähigkeiten bestens einzuschätzen weiß.

Und selbst wenn wir die Klasse wechseln sollten, denn absteigen werden wir nie, so sollte man den Weg mit Urs gehen. Mario Basler, der ja viel Blödsinn labert, hatte kürzlich beim Doppelpass bei Sport1 gesagt, dass Union Berlin auch im Falle eines Abstiegs mit Fischer in die 2. Liga gehen sollte. Warum? Weil es einfach authentisch ist. Der Mann wurde zum besten Trainer der vergangenen Saison gewählt und plötzlich soll er sein Handwerk nicht mehr verstehen können? Bullshit!

 

 

Oliver Ruhnert gehört weiterhin wertgeschätzt

Vielleicht war der eine oder andere Transfer keiner, der wie die Faust aufs Auge passt. Vielleicht hat auch Oliver Ruhnert mal ein wenig danebengelegen. So ein Adlerauge funktioniert halt nicht zu 100%, auch wenn er aus meiner Sicht sehr nah an dieser Perfektion dran ist. Fehler, die man nicht vorhersehen kann, passieren eben. Davon geht die Welt nicht unter. Natürlich wird Urs Fischer uns irgendwann verlassen, aber die Zeit dafür ist noch nicht reif.

Ginge es nach mir, dann dürfte er noch über Jahre unser Trainer sein. Der Kerl, den ich bei seiner Vorstellung damals nicht einordnen konnte und auch nicht kannte, dessen Vorstellung ich mit Argwohn verfolgte, ist das Beste, was uns hätte passieren können. Wie nun manche auf die Idee kommen, einen neuen Trainer zu fordern, ist mir schleierhaft.

Abgang von Fischer zum jetzigen Zeitpunkt illusorisch

Selbstverständlich macht es keinen Sinn, wenn man immer nur in der Vergangenheit lebt und dieser hinterhertrauert, aber diese Vergangenheit ist noch viel zu jung, als dass man mit ihr abschließen sollte. Wir sind noch mitten auf der Erfolgsspur, auch wenn sich diese beschissene Phase nun seit 9 Pflichtspielen hinzieht. Na und? Packt noch weitere 5 Pleiten on Top, irgendwann wird man das Ruder herumreißen. Es ist ja immer einfach, den Kopf des Trainers zu fordern, doch wer soll nach ihm kommen? Fragst du jene, die seine Entlassung wünschen, dann bekommst du in der Regel keine Antwort darauf. Warum? Weil sie es einfach selbst nicht wissen.

Trainer gibt es, wie Sand am Meer und auch Funktionäre. Doch die Frage ist, wäre es am Ende nicht besser, wenn Fischer selbst den Wunsch äußert, gehen zu wollen, dass er mit Oliver Ruhnert seinen Nachfolger aussuchen würde? Das kommt gar nicht so selten im Profifußball vor. Fragt mal bei Heynckes und dem FC Bayern nach. Gibt noch genügend andere Beispiele. Fakt ist, weder die Medien noch der Großteil der Unioner möchten, dass er alles hinwirft. Und so sollte es auch noch für eine ganze Weile bitte bleiben.


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