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Bildquelle: Harleypaul on Tour [], (Bild bearbeitet)
Bekanntlich wechselte Kevin Behrens noch am Deadline Day von Union Berlin zum Ligakonkurrenten dem VfL Wolfsburg. Ähnliches ist uns bereits mit Max Kruse passiert, der vor zwei Jahren völlig überraschend ebenfalls in der Winterpause den Klub in Richtung der Wölfe verließ. Sein Wechsel war für die meisten von uns ein kleiner Schock, denn der Transfer kam aus dem Nichts.
Nun machte es Kevin Behrens ihm gleich und nahm die gleiche Ausfahrt in Richtung der Niedersachsen zu einem sehr ähnlichen Zeitpunkt. Der Unterschied: Max Kruse machte nie ein Hehl daraus, dass er in Wolfsburg nochmal etwas mehr Kohle verdienen kann, während Behrens ganz andere Töne anschlägt.
So wurde Behrens im klubeigenen Kanal des VfL Wolfsburg nach seinen Gründen des Wechsels befragt. Die Antwort dürfte fast jeden Unioner sprachlos oder gar wütend zurücklassen. Im Einzelnen: „Weil es nochmal ein Verein in der Bundesliga ist mit Ambitionen. Nochmal stückweit professioneller als bei Union und ja, ich wollte nochmal eine neue Aufgabe, eine neue Challenge und ja, deswegen Wolfsburg.“
Die entsprechende Aussage findet Ihr unten im Video wieder (ab Minute 0:55). Puh, das muss man erstmal sacken lassen. Hat er nicht gesagt, oder? Kollege Behrens, das hast du nicht gesagt oder doch? Im Grunde ist es eine Aussage, die wie eine schallende Backpfeife wirkt. An jene, die an ihn glaubten, ihm den Weg bis in die Nationalmannschaft ebneten und das tritt er nun mit Füßen?
Spulen wir mal deine Karriere ein wenig zurück. Über die Jugend des SV Werder Bremen nach Wilhelmshaven, der Zweitvertretung von Hannover 96, zu Alemannia Aachen, RW Essen, 1. FC Saarbrücken, SV Sandhausen kamst du im Sommer 2021 zum 1. FC Union Berlin. Wer kannte dich denn bis dahin? Zwischen den Regionalligen und der 2. Liga bei Sandhausen tingelste irgendwo im Niemandsland der Ligen herum und hast dann mit uns einen Verein gefunden, der dich förderte und dich auf ein wirklich professionelles Umfeld hievte.
Dein Weg ist allseits bekannt – Conference League, Europa League und als Krönung die Teilnahme an der Champions League. All das hättest du nicht erlebt, wenn dich nicht irgendein schlauer Mensch des 1. FC Union Berlin auf dem Zettel hatte und an deine Fähigkeiten glaubte. Im Spätherbst deiner Karriere hast du eine immens große Chance bekommen, dich auf der Bühne des Profifußballs zu zeigen. Und das ist jetzt der Dank dafür?
Im Grunde solltest du dich für deine Aussage schämen. Wo wärst du denn heute, wenn weder ein Urs Fischer noch ein Nenad Bjelica an dich geglaubt hätte? Vor allem nach der Zeit, in der du in den vergangenen 22 Spielen nicht einen Treffer auf dem Weg brachtest. Für all jene, die der Meinung seien, dass Behrens uns wegen Bjelica verließ, lässt sich nun der Beweis erbringen, dass es andere Gründe hatte.
Man muss sich das vor Augen halten: er hält noch eine Brandrede vor versammelter Mannschaft, wechselt kurz darauf nach Wolfsburg und haut so einen Stuss heraus. Im Grunde ist es grober Unfug, ein Nachtreten, welches wir nicht verdient haben. Mir kommt die Galle hoch, da ich mich selten in einen Spieler so getäuscht habe, wie es bei Kevin Behrens der Fall war. Wie sagte ein Unioner so treffend heute? Ach ja: "Möge die Bank mit dir sein.“ – Besser kann man es nicht sagen. In meinen Augen hat er jeglichen Kredit und seinen Status komplett verspielt. Das Credo „Einmal Unioner, immer Unioner“ ist für ihn nicht zutreffend. Ich wünsche dir dennoch nichts Schlechtes – Karma regelt und wenn du am Ende, nachdem du im Sturmzentrum ebenfalls keine Flanken erhältst, torlos bleibst, dann kannst du ja die Sitzheizung der Auswechselbank deines professionellen Klubs genießen. Für mich bist du unten durch und Geschichte, denn du hast Union Berlin scheinbar nie verstanden, Amen!
Wer: Martin Krüger (45)
Wann:26.11.2024