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Bildquelle: Harleypaul on Tour [], (Bild bearbeitet)
Der 1. FC Union Berlin will den 4:1-Auftakterfolg gegen Mainz vergolden und am Samstag beim SV Darmstadt 98 den zweiten Dreier folgen lassen. Die Eisernen reisen im Rahmen des 2. Spieltags der Bundesliga als klarer Favorit zum Böllenfalltor, allerdings könnte es trotz ansprechender Frühform schwierig werden beim Aufsteiger. Unsere SV Darmstadt 98 1. FC Union Berlin Vorschau.
Viel besser hätte der Saisonstart für den 1. FC Union nicht verlaufen können. Mit 4:1 fegten die Eisernen den 1. FSV Mainz weg. Großer Dank gebührt Kevin Behrens, der einen Kopfball-Hattrick schnürte und auch Mainz-Stürmer Ludovic Ajorque, der gleich zwei Elfer kläglich vergab. Nun wollen die Köpenicker in Darmstadt nachlegen. Doch die Statistik verspricht nichts Gutes - zumindest die Aussicht auf drei Punkte betreffend.
Denn seitdem Bundesliga-Aufstieg 2019 hat Union Berlin in jedem ersten Sasion-Auswärtsspiel unentschieden gespielt. In chronologischer Reihenfolge: 1:1 in Augsburg, 1:1 in Gladbach, 2:2 in Hoffenheim und letztes Jahr 0:0 in Mainz. Immerhin, mag man meinen. Doch mittlerweile sollte beim Champions-League-Teilnehmer aus Köpenick ein höheres Anspruchsdenken herrschen, ein Sieg bei Aufsteiger Darmstadt 98 das ausgegebene Ziel sein.
Zumal der FCU nicht zuletzt dank der prominenter Sommer-Zugängen Robin Gosens, Kevin Volland, David Datro Fofana oder Brenden Aaronson qualitativ doch deutlich stärker besetzt ist als Darmstadt, die nach sechs Jahren Abstinenz wieder erstklassig kicken. Und die Aussicht, der Remis-Serie im ersten Gastspiel der neuen Saison ein Ende zu bereiten und zugleich erstmals einen 6-Punkte-Start hinzulegen, sind ebenfalls verlockend.
Hinzukommt, dass Darmstadt 98 nicht optimal aus dem Startblock kam. Im DFB-Pokal blamierten sich die Lilien gleich einmal in der 1. Runde beim Regionalligisten FC Homburg mit 0:3. In der Bundesliga zogen die 98er hingegen im Hessen-Derby bei Eintracht Frankfurt knapp mit 0:1 den Kürzeren. Allerdings war für den SVD als krasser Außenseiter in Frankfurt ein Punktgewinn möglich.
Das es nicht dazu kam, war vor allem dem fehlenden „Abschlussglück“ geschuldet, wie Trainer Torsten Lieberknecht erklärte. Aber insgesamt tun sich die Südhessen in der noch jungen Saison mit dem Toreschießen schwer. Das deutete sich bereits in der Vorbereitung an, wo Darmstadt 98 in fünf Testspielen sieglos blieb und nur einen Treffer zustande brachte.
Beim SVD drückt nach dem Abgang von Torgarant Phillip Titz, der genau wie die wichtige Abwehrkante Patric Pfeiffer zum FC Augsburg wechselte, der Schuh in der Offensive. Genau deswegen wurde Stürmer Luca Pfeiffer (per Leihe vom VfB Stuttgart) ans Böllenfalltor zurückgeholt.
Dennoch darf die Auswärtspartie am Samstag für den 1. FC Union keinesfalls als Selbstläufer angesehen werden. Allein schon die Spielweise der Lilien könnte die Eisernen vor Probleme stellen. „Es ist eine gute Mannschaft, die sehr kompakt, gut organisiert daherkommt und eine Körperlichkeit mitbringt. Sie haben eine gute Mischung, ein gutes Umschaltspiel“, sagte Union-Coach Urs Fischer über den kommenden Gegner.
Das klingt doch ganz stark nach dem typischen Union-Fußball, besonders wie er im ersten Jahr in der Bundesliga zu sehen war. Und genau das könnte zur Krux werden. Dem 1. FC Union liegen Gegner, die tief und kompakt stehen und über Standards und Konter ihr Glück versuchen, am allerwenigsten.
In Darmstadt dürfte das Duell zweier kampf- und laufstarker Teams eine zähe Veranstaltung werden, in der auch Kleinigkeiten entscheidend sind. Nicht umsonst sagt Fischer: „Es wird eine eklige Aufgabe.“ Und sein Gegenüber, Torsten Lieberknecht, verspricht, dass seine Mannschaft gegen die Eisernen „Zähne zeigen“ wird.
Darüber hinaus darf nicht vergessen werden, dass Darmstadt 98 auf den Heimvorteil bauen kann. Das kleine Merck-Stadion am Böllenfalltor, dass sich nach dem Umbau im neuen Glanz präsentiert, bietet mit seinem Fassungsvermögen von 17.500 Zuschauern Hexenkessel-Atmosphäre. Ähnlich, wie sie im Stadion An der Alten Försterei anzutreffen ist. Und gegen den 1. FCU ist das Böllenfalltor natürlich restlos ausverkauft.
Im der vergangenen Aufstiegssaison haben die Lilien übrigens auch nur eine Heimpleite kassiert und in 17 Partien lediglich 13 Gegentore kassiert. Und der 1. FC Union hat letzte Saison seine letzten beiden Gastauftritte vergeigt - 2:4 in Hoffenheim, 0:1 in Augsburg. Zudem gab es in Darmstadt für die Eisernen bislang nichts zu holen - drei Spiele, drei Niederlange, 2:10 Tore (alle in der 2. Liga).
Personell sieht es beim Aufsteiger gut aus. Einzig hinter Stammverteidiger Emir Karic, der sich im Auftaktmatch gegen Eintracht Frankfurt eine Innenbandzerrung im Knie zugezogen hat, steht ein Fragezeichen. Luca Pfeiffer dürfte in die Anfangsformation rutschen und zusammen mit Fraser Hornby das Sturmduo der Lilien bilden.
Beim 1. FC Union Berlin muss Trainer Fischer weiter auf die verletzten Mittelfeldkräfte Rani Khedira, Lucas Tousart, Janik Haberer und Andras Schäfer. Ansonsten haben die Eisernen alle Mann an Bord. Robin Gosens könnte sein Debüt in der Startelf feiern, Kevin Volland wird erstmal mit der Jokerrolle Vorlieb nehmen müssen. Gleiches gilt für Sheraldo Becker, mit dem der FCU einen weiteren Edel-Reservisten auf der Bank hat.
Wer: Christopher Busse (35)
Wann:16.11.2024