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Bildquelle: Harleypaul on Tour [], (Bild bearbeitet)
Viel Wirbel um Neuzugang Benedict Hollerbach gab es bereits vor seiner Verpflichtung. Zunächst stand der 22-jährige beim 1. FC Köln im Wort. Der Effzeh musste jedoch mit einem Transfer des Mittelstürmers warten, da man von der FIFA eine Transfersperre auferlegt bekam, die mittlerweile nichtig ist. Lange Zeit befand sich also dieser Transfer von Wehen Wiesbaden zu den Domstädtern in der Schwebe.
Am Ende war es der 1. FC Union Berlin, der Hollerbach unter Vertrag nahm. Geräuschlos ging der Wechsel aber nicht vonstatten, da herauskam, dass der Starnberger dubiosen Social-Media-Accounts folgte. Seien es Seiten, die rassistisch sind und zur Gewalt aufrufen oder Profile, die im Erotikbereich unterwegs sind. Wie dem auch sei, Zweiteres ist seine private Sache. Ersteres lässt sich nicht mit den Werten der Eisernen vereinbaren.
Benedict Hollerbach startete das Abenteuer Union Berlin also mit ein wenig Vorbelastung seiner Person und nicht Wenige sehen diese Verpflichtung noch immer kritisch. Der Spieler selbst unternimmt jedoch recht wenig, damit es um ihn etwas ruhiger wird. In diversen Interviews thematisiert Hollerbach seine Nicht-Nominierung für die Champions League, was zumindest uns immer mehr auf die Nerven geht.
Ebenso moniert er seine Einsatzzeiten unter Trainer Urs Fischer. Bisher durfte er lediglich am vergangenen Spieltag gegen das Konstrukt aus Leipzig für 29 Minuten ran. Viel gezeigt hat er dabei allerdings auch nicht – Eigenwerbung sieht etwas anders aus. Zum Saisonauftakt stand der Angreifer nicht einmal im Kader. Gegen Darmstadt 98 saß Hollerbach zumindest auf der Bank, wurde aber nicht eingewechselt.
Der Angreifer zeigt sich unzufrieden, was man ihm erstmal nicht verdenken kann. Jeder Profi möchte spielen und sich zeigen. Den eigenen Beruf auszuüben und ehrgeizig zu sein, sind Tugenden, die in diesem Beruf wichtig sind. Demut gehört allerdings auch dazu – eine Tugend, die vor allem Urs Fischer schätzt und regelmäßig dazu aufruft. Hollerbach beweist aktuell ein wenig das Gegenteil!
In Bezug auf die Nicht-Nominierung für die Königsklasse, ließ Hollerbach gegenüber der „Bild“-Zeitung Sätze los, die seinen Gemütszustand beschreiben: „Mein Anspruch ist, hier in die Mannschaft zu kommen und ein Spieler zu sein, der viel Verantwortung hat und Tore macht. Daher war ich enttäuscht über die Nicht-Nominierung zur Champions League. Darauf hatte ich mich gefreut, es ist ein Kindheitstraum, im Bernabeu zu spielen.“
Verdenken kann man es ihm nicht, da er den Ehrgeiz zeigt, spielen zu wollen. An Kevin Behrens gibt es allerdings kaum einen Weg vorbei. Und auch so ist die Offensive mit Volland, Becker, Fofana bestens besetzt. Kurios ist allerdings auch, dass vor Kurzem noch eine Aussage fiel, die zumindest uns nicht wirklich schmeckte.
Auf die Frage, ob er das Team in Richtung Madrid begleiten wird, sagte Hollerbach vergangene Woche, dass er es noch nicht wisse. Als Fußballfan, ganz gleich, welchen Verein man unterstützt, stellt sich doch nicht die Frage, ob Spieler xy mitfährt oder nicht. Entweder gehört man zum Team oder eben nicht. Nun gut, Benedict Hollerbach begleitet also doch seine Mannschaftskameraden.
Zwischen Anspruch und Realität liegen Welten – Hollerbach sieht sich als Champions-League-Spieler und Urs Fischer anscheinend nicht. Kein Wunder, mit Wehen Wiesbaden in die 2. Liga aufgestiegen und danach ging es direkt zu einem Champions League Teilnehmer. Was erwartet er? Dass er sofort einen Stammplatz erhält?
Ferner sagte er auch: „In den Gesprächen war kommuniziert worden, dass der Kader offensiv nicht so groß sein wird, wie er jetzt ist. Ich denke, Union hat mit Abgängen gerechnet, die nicht passiert sind.“. Situationen ändern sich und auch wenn Sheraldo Becker zu den Abschiedskandidaten gehörte, muss sich Benedict Hollerbach mit der neuen Situation abfinden.
Hollerbach ist unzufrieden, dabei hat die Saison gerade erst angefangen. Seine Aufgabe ist es, sich hintenanzustellen, sich im Training anzubieten, sodass auch Urs Fischer nicht an ihm vorbeigehen kann und seine Einsatzminuten mit ansprechenden Leistungen zu untermauen. Zu zeigen, warum der Trainer ihn aufstellte. Beim Mittelstürmer schwingt jede Menge Frust mit: „Ich bin ein kompetitiver Spieler, sonst wäre ich jetzt nicht hier. Nichtsdestotrotz brauche ich eine faire Chance, um mich hier durchzusetzen. Ohne eine gewisse Spielzeit kann ich mein Potenzial nicht unter Beweis stellen.“
Zwischen den Zeilen kann man herauslesen, dass er eben noch keine faire Chance erhielt. Bei allem Verständnis für seine Situation, aber wir stehen gerade einmal vor dem 4. Spieltag, sodass es eigentlich noch gar keinen Grund gibt, so ungeduldig zu sein. Manchmal ist es besser, etwas ruhiger zu sein und sich auf seine Arbeit zu konzentrieren als seinen Frust gegenüber den Medien herauszulassen. Benedict Hollerbach läuft Gefahr, seinen Kredit, der bei vielen Fans eh nicht so hoch ist, schnell zu verspielen. Ganz nach dem Motto: Weniger quatschen und mehr machen!
Wer: Martin Krüger (45)
Wann:26.11.2024